Wolfsburg. Das Personalaufgebot beim VfL Wolfsburg ist wieder größer geworden. Für Trainer Niko Kovac ist das gut, für einige Spieler schlecht.

In Sachen Ergebnisse heißt es beim VfL Wolfsburg derzeit: Und täglich grüßt das Murmeltier. Ein Unentschieden jagt das nächste, zuletzt beim 2:2 in Frankfurt am Sonntag. Das Team verharrt in der Fußball-Bundesliga im unteren Tabellenmittelfeld. Personell hingegen ist reichlich Bewegung drin. Außer dem verletzten Rogério sind alle Akteure einsatzbereit. Lukas Nmecha, Patrick Wimmer, Tiago Tomás – die nach Verletzungen zurückgekehrten Spieler sorgen vor allem in der Offensive für einen großen Konkurrenzkampf. Die Folge: Einige Profis sind zurzeit völlig abgemeldet. Drei von ihnen dürfte das überhaupt nicht schmecken, hoffen sie doch auf Einsätze für ihr Land bei der EM im Sommer.

Schweizer schien in Wolfsburg einen Star ersetzen zu können

Cedric Zesiger: Die Spielzeit begann so vielversprechend für den Neuzugang. Der Innenverteidiger gehörte sofort zum Stamm, lieferte starke Auftritt ab. In der Abwehr harmonierte der auch des Französischen mächtige Defensivspezialist nicht nur auf sprachlicher Ebene mit Maxence Lacroix. Micky van de Ven? Der zu Tottenham Hotspur abgewanderte Star geriet schnell in Vergessenheit. Zesiger übernahm sogar seine Rückennummer, die Fünf.

Noch bis in den Dezember hinein gehörte der Schweizer häufig zur Stammformation, wenngleich er auch davon profitierte, dass Moritz Jenz mehrfach erkrankt oder verletzt ausfiel. Doch inzwischen hat ihm genau dieser Jenz den Rang abgelaufen. Nasenbeinbruch und Schutzmaske hindern den Konkurrenten nicht daran, stetig in der Startelf zu stehen. Folge: Zesiger ist draußen. In diesem Jahr kam er nur einmal rein: zur Pause bei Union Berlin, weil Jenz verletzt ausfiel.

Der 25-Jährige ist keiner, der schnell Stunk macht. Doch Zufriedenheit dürfte anders aussehen – zumal sich Zesiger bei seinem letzten Länderspielauftritt in der „Nati“, beim 1:1 gegen den Kosovo im November, unter seinen Möglichkeiten geblieben war und noch etwas gut zu machen hat.

Viele Höhen und Tiefen für den Tschechen im Dress des VfL

Vaclav Cerny: Die Saison ist für den Tschechen ein einziges Auf und Ab. Gleich zu Beginn war er als Flügelflitzer fester Bestandteil des Offensivkonzepts von Trainer Niko Kovac. Doch Zählbares sprang erst ab Ende Oktober heraus: Erst traf der 26-Jährige im Pokal gegen Leipzig, dann in der Liga gegen Bremen. Alles gut, durfte man glauben, zumal der Offensivmann noch Vaterfreuden entgegen sah.

Doch mit dem Stammplatz wurde es nichts. Die Hoffnung darauf flammte Anfang des neuen Jahres neu auf: Seine Tore in den Partien in Mainz und Heidenheim brachten zwar keine Siege, aber der Außenspieler schien dem Durchbruch näher zu kommen. Doch jetzt? In Berlin nur ein Kurzeinsatz, gegen Dortmund und zuletzt beim 2:2 in Frankfurt: ein 90-Minuten-Bankplatz. „Vaclav ist ein Spieler, der auf jeden Fall kommen wird“, sagte Kovac vor Wochen. Die Frage ist nur: Wann? Und: Reicht es für Cerny trotzdem für die EM?

Mit Polen zur EM – für Kaminski wird es schwer

Jakub Kaminski: Ein Bankplatz? Darüber wäre Jakub Kaminski in diesen Tagen wohl gar nicht so unglücklich. Denn es wäre eine Verbesserung. Nach drei Partien ohne Einsatzzeit flog er in den Begegnungen gegen Dortmund und in Frankfurt komplett aus dem Kader. Überhaupt läuft es für den Polen in dieser Serie nicht: Nach einer starken vergangenen Saison stand der 21-Jährige seit Sommer nur dreimal in der ersten Elf.

Mit einer starken Vorstellung mit Tor und Vorlage im Wintertrainingslager-Test gegen Schalke 04wollte Kaminski beim VfL 2024 neu durchstarten. Doch in Mainz spielte der Linksfuß schwach, vergab eine Großchance. In Heidenheim blieb er blass – und das war‘s dann auch schon wieder mit den Startelfchancen.

Sich in Polens Nationalelf zu spielen, wird für den Youngster ohnehin nicht leicht. Zuletzt lief er im November 2023 für die polnische U21 auf, um ein wenig Spielpraxis zu sammeln.

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