Braunschweig. Im zweiten Halbjahr wird für VW und die Metallindustrie verhandelt. Die Gewerkschaft wird unter anderem mehr Geld fordern.

Das zweite Halbjahr wird in unserer Region von zwei Tarifrunden geprägt werden. Dann stehen die Verhandlungen sowohl in der Metall- und Elektroindustrie als auch bei Volkswagen an. Die IG Metall stellt sich auf harte Verhandlungen und einen heißen Herbst ein. Das sagten Garnet Alps und Malte Stahlhut, die die IG Metall Braunschweig leiten, im Interview mit unserer Zeitung.

Noch stünden die Details der Forderungen nicht fest. Klar ist aber, dass es selbstredend auch ums Geld geht. Für Zurückhaltung sei kein Platz, sagte Alps. „Die Menschen wissen, dass sie eine Inflation hinter sich haben und dass es einen Ausgleich geben muss.“ Stahlhut ergänzte: „Entgelt wird ein großes Thema sein. Wir wollen die Kaufkraft erhöhen, um die Binnenwirtschaft anzukurbeln.“

IG Metall befragt Beschäftigte zu Forderungen

Derzeit befrage die Gewerkschaft Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, um die Forderungen so präzise wie möglich auf die Bedürfnisse der Beschäftigten abzustimmen. Die Ergebnisse der Befragung seien dann Grundlage für den Forderungskatalog. Stahlhut ahnt: „Es wird wohl ein heißer Herbst werden.“

Alps konkretisierte: „Es kann sein, dass die Forderung und das, was Unternehmen sich vorstellen, weit auseinander liegen. Dann wird es darum gehen, das entsprechend zu verhandeln und unseren Forderungen Nachdruck zu verleihen.“ Die Gewerkschaft stelle sich darauf ein – sowohl in der Metallindustrie als auch bei Volkswagen. Alps: „Bei VW wollte man ja bereits im Rahmen des Performance-Programms an tarifliche Inhalte ran, angefangen damit, dass VW die Ausbildungsplatzzahlen reduzieren will. Das wird eine fordernde Zeit.“

IG Metall plant Aktionstag

Alps und Stahlhut kündigten an, dass die Gewerkschaft am 23. Mai einen betrieblichen Aktionstag plant. Dann besteht das Grundgesetz 75 Jahre. „Wir werben dafür, gemeinsam in möglichst vielen Betrieben und Einrichtungen der Stadtgesellschaft Flagge zu zeigen“, sagte Alps. „Je mehr sich anschließen, desto deutlicher können wir ein Braunschweiger Zeichen setzen, dass wir in unserem Alltag, am Arbeitsplatz und in der Gesellschaft keine Ausgrenzung und Menschenverachtung dulden und uns klar gegen Rechtsextremismus stellen.“ Mit den Arbeitgeberverbänden und Kammern hätten die Gewerkschaften eine gemeinsame Erklärung für Demokratie und Vielfalt verfasst.

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