Braunschweig. Das kündigte der Präsident der Handwerkskammer Braunschweig-Lünbeurg-Stade an. Ein Frauen-Beirat soll ergründen, wo der Schuh drückt.

Im Ringen um Fachkräfte will die Handwerkskammer Braunschweig-Lüneburg-Stade mehr Frauen für das Handwerk begeistern. Das Ziel sei, die Frauenquote von durchschnittlich 20 Prozent zu steigern. Das sagte Detlef Bade, Präsident der Handwerkskammer Braunschweig-Lüneburg-Stade, im Interview mit unserer Zeitung.

Nach seinen Angaben hat die Handwerkskammer als erste in Deutschland einen Frauen-Beirat gegründet. „Dazu haben wir Fachleute aus unserem Umfeld und außerhalb des Handwerks gesucht. Der Beirat soll identifizieren, welche Hemmnisse es gibt, welche Verbesserungsmöglichkeiten“, sagte Bade.

Das Thema Energie interessiert den Nachwuchs

Nach seinen Angaben muss das Handwerk insgesamt dafür sorgen, attraktivere Arbeitsbedingungen zu bieten, um im Wettbewerb um Fachkräfte mithalten zu können. Das könne etwa gelingen, wenn flexible Arbeitszeiten angeboten würden. Betriebe könnten auch erwägen, die 4-Tage-Woche einzuführen.

Das Interesse für Handwerksberufe rund um das Thema Energie steige, sagte Bade. Das gelte etwa für Klima, Elektro und Dämmung. Bade: „Junge Menschen sagen: Da kann ich etwas für die Energiewende tun, deshalb könnte dieser Beruf etwas für mich sein.“

Homeoffice lässt sich oft nicht einführen

Dagegen fehle im Lebensmittel-Handwerk sowie in den körpernahen Dienstleistungen, etwa bei den Friseuren, der Nachwuchs. Darauf müsse sich das Handwerk zunehmend einstellen, ebenso auf die sich verändernden Ansprüche junger Arbeitskräfte. „Das ist aber nicht einfach. Homeoffice im Handwerk zum Beispiel lässt sich oft nicht umsetzen, weil wir die Aufträge beim Kunden ausführen“, sagte Bade.