Braunschweig. Der Manager erläutert im Video-Podcast „Streitpunkte“ die Sparziele des Autobauers. Es gehe darum, Personalkosten dauerhaft zu senken.

Einstellungsstopp, Altersteilzeit, Abfindungsprogramm: Der Personalabbau bei der Marke VW ist in vollem Gange. Ein Zurück gibt es nicht, betonte VW-Personalvorstand Gunnar Kilian im Video-Podcast „Streitpunkte“ mit unserer Zeitung. Die Personalkosten seien zwar nicht der prägende Faktor der im „Performance-Programm“ festgelegten Sparziele. Zur Ehrlichkeit gehöre aber auch, „dass wir bei den Arbeitskosten einfach ein Thema haben, das wir adressieren müssen“, sagte Kilian.

Hinter dem Personalabbau steht das Ziel, die Rendite bis 2026 auf 6,5 Prozent zu heben. Zuletzt lag sie bei 4,1 Prozent. Auf die Frage, ob mit einer höheren Rendite vor allem die Ansprüche der Aktionäre befriedigt werden sollen, antwortete Kilian: „Natürlich geht‘s auch immer um unsere Eigentümer und Aktionäre. Aber es geht eben auch um die Frage, wie stark können wir in Zukunft in Produkte investieren?“ Für die Marke VW als Kernmarke des Konzerns müsse es ein Anliegen sein, auf ein Renditeniveau zu kommen, „das auskömmlich ist“.

Kilian: Rendite der Marke VW ist nicht auskömmlich

Kilian erläuterte die Dringlichkeit: „Angesichts dessen, dass wir Milliarden in Elektromobilität und auch in unsere Verbrennerfahrzeuge investieren, ist eine solche Rendite einfach nicht ausreichend. Wir haben uns 6,5 Prozent bis 2026 als Ziel gesetzt, und die sind nötig, um die Zukunftsinvestitionen tragen zu können.“

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Mit Blick auf die Personalabbauziele über Altersteilzeit sagte Kilian: „Wir sind absolut im Plan. Die Annahmequote für Altersteilzeit liegt bei uns immer bei rund um 70 Prozent, und wir liegen auch im Moment schon in den Jahrgängen, die geöffnet sind, um die 70 Prozent – mit der Ambition, durchaus noch drüber hinauszugehen.“

VW setzt sich Personalabbauziele bis 2026

Um möglichst viele Menschen zur Altersteilzeit zu bewegen, sei dafür der Jahrgang 1967 geöffnet worden. Dieser Jahrgang sei deshalb so wichtig, weil mit ihm noch die Ziele bis 2026 erreicht werden könnten. Zudem habe das Unternehmen entschieden, den Jahrgang 1965 nochmals zu öffnen und die Frist im Jahrgang 1966 zu verlängern.

Kilian betonte, ihm sei es ein besonderes Anliegen, dass die Beratungsgespräche für die Beschäftigten mit Wertschätzung geführt werden. „Mit vielen Kolleginnen und Kollegen, die das Unternehmen jetzt über Altersteilzeit verlassen, bin ich bei Volkswagen groß geworden. Einige von denen haben mich an die Hand genommen, als ich angefangen habe. Sie haben Volkswagen über viele Jahre aufgebaut, und wir übernehmen jetzt als nächste Generation.“

Bei VW-Personalabbau gilt das Prinzip der doppelten Freiwilligkeit

Dass nun Beschäftigten gezielt Abfindungsangebote gemacht würden, erfolge plangemäß. „Den einzelnen Vorstandsbereichen werden Budgets zugeordnet, und in den Vorstandsbereichen können Führungskräfte gemeinsam mit ihrem Personalverantwortlichen gucken, wem sie Aufhebungsverträge geben wollen“, sagte Kilian. Dabei gelte, wie auch bei der Altersteilzeit, das Prinzip der doppelten Freiwilligkeit. Soll heißen: Der betroffene Arbeitnehmer, aber auch das Unternehmen müssen zustimmen.

Die Einführung der Vier-Tage-Woche als Instrument zum Senken der Personalkosten ist laut Kilian nicht geplant. Bei einer Vier-Tage-Woche gehe es darum, eine zeitlich befristete Krise zu überstehen. „Wir reden jetzt tatsächlich über Maßnahmen, die nachhaltig wirken sollen, und insofern wäre die Vier-Tage-Woche nicht hilfreich“, unterstrich er.

Wie VW die Ausbildung künftig aufstellen will, ob und wie das Sparprogramm VW verändert, und ob eine Rückkehr der Nachtschichten geplant ist, sehen Sie im Video-Podcast. Der ist unter anderem auf den Internetseiten unserer Zeitung sowie bei Youtube zu finden unter https://youtu.be/ccMa1AOrteg