Berlin. Banküberweisungen brauchen in der Regel ein paar Tage. Das ist ärgerlich, wenn die Zeit drängt. Ein neues Gesetz soll Kunden helfen.

Die Rechnung ist schon dreißig Tage alt. Jetzt muss es schnell gehen, um keine Mahnung zu riskieren. Doch bei einer normalen Überweisung dauert es in der Regel mehrere Tage, bis das Geld auf dem Konto des Empfängers angekommen ist. Für solche Fälle bieten die meisten Banken bereits seit Jahren Echtzeit- oder Sofortüberweisungen an. Dann ist das Geld innerhalb weniger Sekunden überwiesen. Doch das kostet größtenteils eine Gebühr.

Ein neues Gesetz der EU soll das ändern – und nebenbei die Zahlungssicherheit im Euroraum erhöhen. Das Parlament stimmte dem Gesetzestext Anfang Februar zu. EU-Mitgliedsstaaten und Kommission waren sich bereits im Vorfeld einig. Konkret sollen die Gebühren, die ein Zahlungsverkehrsdienstleister für Sofortüberweisungen in Euro erhebt, nicht höher sein dürfen als die Gebühren, die er für „nicht sofortige“ Überweisungen in Euro erhebt.

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Sofortüberweisung: Künftig kostenlos in allen EU-Ländern

Wer kostenlose Überweisungen anbietet, muss künftig also auch kostenlose Sofortüberweisungen anbieten. Betroffen von der Neuregelung sind Banken, aber auch andere Zahlungsdienstleister wie Paypal. Die neuen Vorschriften sollen für alle EU-Mitgliedsstaaten gelten, weniger streng auch für Länder, in denen der Euro nicht die offizielle Währung ist.

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Michiel Hoogeveen, der federführende Europaabgeordnete, sagte: „Die Kunden können sich nun von der Unannehmlichkeit verabschieden, zwei oder drei Arbeitstage auf ihr Geld warten zu müssen. Wir setzen etwas um, das den Menschen und Unternehmen wirklich am Herzen liegt: Geldüberweisungen innerhalb von 10 Sekunden zu jeder Tageszeit.“

Überweisung auf falsches Konto: Das soll sich künftig ändern

Das Gesetz geht jedoch noch weiter. Es soll künftig verhindert werden, dass Überweisungen aufgrund von Betrug oder wegen eines Irrtums auf einem falschen Konto landen. Dafür müssen Banken künftig Schutzmaßnahmen ergreifen und die Identität der Zahlungsempfänger bei Überweisung überprüfen. Das soll die Sicherheit der Kundinnen und Kunden erhöhen. Missachtet der Zahlungsanbieter seine Pflichten und entsteht den Kunden ein finanzieller Schaden, sollen diese künftig Anspruch auf eine Entschädigung haben.

Bis die neuen Regeln von allen Banken und Zahlungsanbietern umgesetzt werden, wird es noch eine Weile dauern. Zahlungsdienstleister haben neun Monate Zeit, um Kunden die Entgegennahme von Euro-Sofortüberweisungen zu offerieren und 18 Monate, um deren Versendung anzubieten.

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