Wolfsburg. Im Juni läuft die Produktion im Stammwerk hoch – und endlich auch in der Golffertigung, wo Samstag-Frühschichten anstehen.

VW startet jetzt auch in der Golf-Fertigung die angekündigte Aufholjagd, um Kundenbestellungen zügiger aufzuarbeiten. Nachdem bereits zu Beginn des vergangenen Monats Samstagsfrühschichten und Sonntagsnachtschichten für die Montagelinie 4(Tiguan, Touran und Seat Tarraco) vereinbart worden waren, folgt nun die Regelung für die Montagelinien 2 und 3 (Golf) und die ML 1 (Tiguan). An den beiden Golf-Linien soll verpflichtend am 10. und 17. Juni in Frühschicht gearbeitet werden. An der Montagelinie 1, wo auf einer Linie der Tiguan gebaut wird, soll es am 10. Juni ebenfalls eine Samstag-Frühschicht geben, die um 6.30 Uhr beginnt.

Samstagarbeit statt Rückkehr der Golf-Nachtschichten

Möglich macht es eine stabilere Versorgung mit Teilen einerseits und andererseits die Einstellung von rund 500 Leiharbeitnehmern für die befristete Arbeit im Stammwerk. VW-Vertriebsvorständin Imelda Labbe hatte in der Vorwoche angekündigt, dass im Hinblick auf die zuvor völlig unbefriedigende Teileversorgung vor allem für die Golf-Linien „Licht am Ende des Tunnels“ sehe. Dort herrschte über zweieinhalb Jahre überwiegend Kurzarbeit vor, was wiederum einen erheblichen Einfluss auf die Jahresproduktion in Wolfsburg hatte. Dieser Teufelskreislauf soll nun überwunden werden. Um die Fahrweise zu straffen hatten sich Unternehmen und Betriebsrat darauf geeinigt, die Nachtschichten an den beiden Golf-Linien aufzulösen. Die Beschäftigten wurden auf andere Bereiche verteilt oder auf freiwilliger Basis an andere Standorte entsandt. Über eine Wiederaufnahme der Nachtschichten sollte bedarfsabhängig verhandelt werden. Dazu kommt es nun vorerst nicht, stattdessen wird wohl häufiger Samstags gearbeitet.

Betriebsversammlung findet am 14. Juni statt

Wie der Betriebsrat die Situation beurteilt, wird die Belegschaft in Wolfsburg am 14. Juni im Rahmen der nächsten Betriebsversammlung hören. Mit der nun einsetzenden Extraarbeit dürfte die Jahresproduktion im Stammwerk wohl höher ausfallen als im Vorjahr. 2022 wurden nur rund 400.000 Einheiten am Mittellandkanal produziert.

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