Wolfsburg. Der Manager kommt vom Chemieriesen BASF. VW strebt weltweite Klimaneutralität bis spätestens 2050 an.

Der VW-Konzern ernennt Dirk Voeste zum neuen Leiter des Bereichs Nachhaltigkeit. Er folgt ab dem 1. April auf Ralf Pfitzner, der das Unternehmen laut Mitteilung auf eigenen Wunsch verlässt. „Pfitzner hat seit 2018 das Thema Nachhaltigkeit im Konzern erfolgreich auf die Vorstandsagenda gebracht und strategisch neu ausgerichtet“, erklärte VW-Chef Oliver Blume laut Mitteilung am Dienstag.

Dirk Voeste solle die ambitionierte Dekarbonisierungsstrategie des Konzerns sowie dessen ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Nachhaltigkeitsziele nun weiterverfolgen und gemeinsam mit den Tochter-Marken weiterentwickeln.

Voeste entwickelte BASFs Nachhaltigkeitsstrategie

Voeste kommt vom Chemieriesen BASF in Ludwigshafen, wo er zuletzt als „Senior Vice President“ in einem Geschäftssegment unter anderem für Nachhaltigkeit zuständig war. Er hat bei BASF demnach die globale Nachhaltigkeitsstrategie des Unternehmens entwickelt und implementiert. BASF will ab dem Jahr 2050 klimaneutral sein.

Dirk Voeste übernimmt zum 1. April 2023 Verantwortung für den Bereich Nachhaltigkeit im Volkswagen Konzern.
Dirk Voeste übernimmt zum 1. April 2023 Verantwortung für den Bereich Nachhaltigkeit im Volkswagen Konzern. © Privat | VW

Auch bei Volkswagen strebt man an, spätestens bis 2050 weltweit bilanziell CO2-neutral zu sein – bei Fahrzeugen, in Werken und Prozessen. Damit bleibt der Autobauer zum Beispiel hinter den Zielen der Bundesregierung zurück, die bis 2045 Klimaneutralität in Deutschland erreichen will. Bis 2030 will der Autobauer aus Wolfsburg seine Emissionen aber bereits halbiert haben. Und auch andere sind nicht unbedingt schneller als VW: BMW hat ebenfalls 2050 zum Ziel und will auch bis 2030 seine CO2-Emissionen um die Hälfte herunterschrauben. Toyota, größter Autobauer der Welt, peilt ebenfalls 2050 an, in Europa sollen 0 Emissionen allerdings schon bis 2040 erreicht werden. Daimler hingegen ist ambitionierter und plant, bis 2039 CO2-neutral zu werden.

Blumes 10-Punkte-Plan

Bei VW ist das Thema Nachhaltigkeit jedenfalls eines, das auf dem 10-Punkte-Plan des seit 2022 amtierenden VW-Chefs Blume steht. Es ist also eines der wichtigsten strategischen Handlungsfelder, die Blume vorantreiben will. Den VW-Chef hinderte das allerdings nicht, den seit 2016 agierenden Nachhaltigkeitsbeirat des Autobauers zuletzt umzustrukturieren und zu verkleinern.

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Der Beirat soll in seiner Neuausrichtung die Umsetzung der Nachhaltigkeitsstrategie aber weiter unterstützen. Georg Kell, Sprecher des Nachhaltigkeitsbeirats, erklärte per Mitteilung: „Wir sehen, dass Nachhaltigkeit als strategisches Ziel mittlerweile im Volkswagen- Konzern fest verankert ist. Jetzt kommt es auf die Geschwindigkeit der Transformation an, um weiterhin erfolgreich zu sein.“ Der Beirat freue sich daher, diesen Weg weiterhin zu begleiten. „In kleinerer Zusammensetzung werden wir noch agiler reagieren und trotzdem eine kritische und konstruktive Perspektive von außen bieten können“, so Kell.

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