Berlin. Die USA stecken milliardenschwere Subventionen in die Inflationsbekämpfung. Davon will auch die deutsche Autoindustrie etwas abhaben.

Angesichts milliardenschwerer Förderungen in den Vereinigten Staaten dringt die deutsche Autoindustrie auf schnelle Verhandlungen für ein neues Freihandelsabkommen mit den USA. „TTIP war eine Chance, eine verpasste Chance. Wir müssen deshalb schnell über neue Abkommen mit den USA sprechen“, sagte Hildegard Müller, Präsidentin des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), unserer Redaktion.

Mit dem von US-Präsident Joe Biden im vergangenen Jahr beschlossenen Inflation Reduction Act (IRA) betreibe die USA eine „echte Ansiedlungspolitik“, die sich die Autoindustrie auch für Europa wünschen würde. Die USA kümmere sich um Energie, Rohstoffe, Steuern und Bürokratieabbau für ihre Unternehmen, so die Autoverbandspräsidentin. In Europa setze man dagegen auf mehr Regulierung, kritisierte Müller. Sie forderte daher ein „engagiertes Bürokratieaabbauprogramm“: „Es geht nicht um weitere Subventionen, sondern um echte Standortverbesserungen.“

Auch chinesische Autobauer könnten ihre Fahrzeuge vergleichsweise günstig anbieten, weil Energie und Arbeit in China nur ein Bruchteil koste, so Müller. Sie nehme die chinesischen Wettbewerber ernst. Aber: „Ich bin nicht in Sorge, dass wir in der Qualität oder der Digitalisierung mithalten könnten – da sind wir weiterhin mit Abstand führend“, sagte Müller. Damit dies so bleibe, müsse der Standort aber wieder auf Spitzenniveau gebracht werden.

(tki/bk)