Hannover. Erneut wurden Standorte des Automobilzulieferers durchsucht. Neun Mitarbeiter stehen im Verdacht, beim VW-Abgas-Betrug geholfen zu haben.

Im Zusammenhang mit dem Abgasskandal bei Volkswagen haben Ermittler am 22. September erneut den Zulieferer Continental durchsucht. Betroffen waren die Standorte Hannover und Regensburg, wie ein Conti-Sprecher am Donnerstag bestätigte. „Wir kooperieren unverändert vollumfänglich.“ Zuvor hatte die „Wirtschaftswoche“ über die Ermittlungen berichtet.

Haben Ingenieure und Projektleiter am VW-Skandal-Dieselmotor mitgearbeitet?

Bereits Anfang Juli hatte es in der Sache erste Durchsuchungen bei Conti gegeben. Daraus hätten sich Hinweise ergeben, dass weitere Unterlagen benötigt werden und weitere Personen betroffen sein könnten, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Hannover am Donnerstag. Anfang Juli hatten die Ermittler mitgeteilt, dass sieben Ingenieure sowie zwei Projektleiter unter Verdacht stehen. Ermittelt wird wegen des Verdachts der Beihilfe zum Betrug und der mittelbaren Falschbeurkundung in den Jahren 2006 bis 2015.

Konkret geht es um die Frage, ob Mitarbeiter der früheren Siemens-Autotechnik-Sparte VDO – von Conti 2007 übernommen – möglicherweise den Auftrag für die Motorsteuerung einer Ausgabe des späteren Skandal-Dieselmotors EA 189 in dem Wissen annahmen, dass VW damit betrügerische Absichten verfolgen wollte. Zudem werde Hinweisen nachgegangen, dass die Dokumentation der Software entsprechend beeinflusst worden sein soll.

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