Clausthal. Studenten von SNIC-Partnerhochschulen bearbeiten im Rahmen von Praxis-Seminaren reale Fragestellungen aus regionalen Unternehmen.

Die Kompetenzen und das Wissen der Studenten an den SNIC-Partnerhochschulen sind für regionale Unternehmen von großem Interesse. Das hat sich in den zurückliegenden Jahren nicht zuletzt anhand zahlreicher praxisorientierter Abschlussarbeiten gezeigt.

Mit dem neuen Format „Praxis-Seminar“ bietet der Südniedersachsen-Innovations-Campus (SNIC) eine weitere Möglichkeit, wie die Wirtschaft vom Know-how der Studenten profitieren und die Hochschulen zugleich die praktischen Bezüge im Studium erhöhen können: Im Praxis-Seminar bearbeiten studentische Teams unter Anleitung wissenschaftlicher Betreuer konkrete Fragestellungen aus regionalen Unternehmen.

Solche Fragen können beispielsweise die Ermittlung von Kundenbedarfen, Datenanalysen oder Teambuildingmaßnahmen sein. Auf Basis erlernter Theorien und Methoden erarbeiten die Studenten Lösungswege und Konzepte, von denen auch die Partner aus der Wirtschaft profitieren.

Nachdem das Konzept unter Beteiligung des SNIC zunächst in drei Seminaren mit elf Praxispartnern an der Universität Göttingen und der TU Clausthal erprobt wurde, stand im vergangenen Wintersemester das erste „offizielle“ Praxis-Seminar „Markt- und Organisationspsychologie“ an der Universität Göttingen auf dem Lehrplan.

Realistische Einblicke in die Arbeitswelt und unverstellter Blick

Bei Praxispartnern und Studenten kam das Seminar gleichermaßen gut an. Während die Studenten vor allem die realistischen Einblicke in die Arbeitswelt, das hilfreiche Feedback durch die Auftraggeber und die zusätzliche Motivation durch die Aussicht auf reale Umsetzung hervorhoben, betonten die Unternehmer insbesondere den frischen Wind und den unverstellten Blick der Studierenden.

Dr. Detlev Seidel, Geschäftsführer der Piller Group GmbH in Osterode, habe unter anderem die Geschwindigkeit überzeugt, die sich durch die Angliederung an das Seminar ergeben hat. „Die Ergebnisse helfen uns definitiv weiter, und das Projekt hat gezeigt, dass es Themen für Kooperationen geben kann, auf die man im ersten Ansatz gar nicht kommt“, so Dr. Seidel, der auch künftig auf die Expertise der Studenten zurückgreifen möchte.

Zusammenarbeit mit den Studenten weiterempfohlen

Auch Udo Flachs Nóbrega, Gründer des Göttinger Start-ups Cashewrella, empfiehlt die Zusammenarbeit mit den Studenten weiter. „Die Studierenden haben Cashewrella, deren Kunden und potenzielle Kunden mit unverbrauchtem Blick methodisch analysiert. Als Einzelunternehmer hat mir die Teamarbeit gefehlt, und die Diskussion mit dem Studententeam hat einiges zutage gefördert, was sonst vielleicht liegengeblieben wäre.“

Katharina Flucke, verantwortlich für Ticketing und Marketing beim Deutschen Theater in Göttingen, ergänzt: „Besonders wirkungsvoll zeigt sich die wissenschaftliche Präsentation des Ist-Zustandes und das perspektivische Aufzeigen alternativer Lösungsstrategien. Das ermöglicht dem Deutschen Theater Göttingen, reflexiv neue Ansätze, innovative Ideen und kreative Lösungsstrategien zu entwickeln.“

Im Sommersemester sind an der Universität Göttingen bereits zwei weitere Praxis-Seminare geplant: „Design Science und Design Thinking“ sowie „Daten Lesen Lernen“. An der TU Clausthal wird im gleichen Zeitraum das Seminar „Consulting Live“ stattfinden.

Unternehmen, die Interesse daran haben, eine Fragestellung im Rahmen eines Praxis-Seminars bearbeiten zu lassen, können sich an die SNIC-Referentinnen Jasmin Düwell an der Universität Göttingen per E-Mail an jasmin.duewell@snic.de oder unter Telefon 0551/39-21731 sowie Nanuka Chkhartishvili an der TU Clausthal per E-Mail an nanuka.chkhartishvili@snic.de oder unter Telefon 05323/727758 wenden. Der Südniedersachsen-Innovations-Campus übernimmt zudem Kosten, die den Studenten im Rahmen der Zusammenarbeit entstehen, bis zu einem Maximalbetrag von 800 Euro.