Osterode. Bei der Veranstaltung im Harz ging es darum, wie die sogenannte Schwarmfinanzierung ein Projekt oder eine Unternehmensgründung unterstützen kann.

Beim 12. Startup & Innovation Meetup Harz konnte Gunnar Kothrade von der Wirtschaftsförderung Region Göttingen (WRG) neben Stammgästen auch neue Gesichter begrüßen. Sergei Bojew vom Südniedersachsen Innovations-Campus (SNIC) stellte daher als Mitveranstalter kurz die Ziele der regelmäßigen Treffen vor. Thema des Abends war, wie Crowdfunding (Schwarmfinanzierung) ein Projekt oder eine Unternehmensgründung unterstützen kann. Darunter ist eine Finanzierungsform zu verstehen, bei der eine Vielzahl von Menschen mit jeweils kleinen Geldbeträgen über eine intermediäre elektronische Plattform ein bestimmtes Projekt oder Unternehmen unterstützt.

Lukas Campen, studierter Wirtschaftsförderer und Crowdfunding-Berater am Zentrum für Entrepreneurship der PFH Göttingen, zeigte am Beispiel der Plattform „Ideenbeweger“ auf, dass diese Möglichkeit nicht nur national oder international eine gute Strategie sein kann, sondern auch regional besondere Chancen zu bieten hat. Die Vorgehensweise ist dabei einfach und niederschwellig angelegt: Gründer oder Projektstarter stellen ihr Anliegen in einer Kampagne auf einer Plattform vor. Die Crowd unterstützt das Projekt finanziell, konstruktive Kritik ist dabei erwünscht, so dass ein Umsetzen der Projekte ermöglicht wird. Als Gegenleistung erhalten die Unterstützer ein Geschenk, zum Beispiel das finale Produkt.

Crowdfunding sei viel mehr als ein reines Finanzierungsinstrument. Durch eine entsprechende Kampagne erhalte man neben Rückmeldungen auch hoffentlich viel Motivation für den weiteren Weg. Das Projekt werde sichtbar, zusätzliche Kommunikationswege und Vertriebskanäle würden geschaffen.

Des Weiteren ging Campen ausführlich darauf ein, wie genau eine Kampagne ablaufe, wie sie gelingen könne und für wen Crowdfunding in Frage komme: „Crowdfunding eignet sich für zahlreiche Bereiche, sei es zum Beispiel Kunst, Mode, Sport, Umwelt oder Social Business.“ Bislang habe man 31 Projekte mit mehr als 3.000 Unterstützern gehabt. Abschließend gab es Informationen, wie Lukas Campen und der Ideenbeweger Projekte aus Süd-Niedersachsen auf ihrem Weg unterstützen können. In den Segmenten Schule, Gründer und Kultur laufen zur Zeit Wettbewerbe, bei denen man sich noch anmelden könne.

Die zweite Rednerin war Maike Becker aus Bockenem. Sie ist Kulturmanagerin und leitet seit elf Jahren einen Kulturverein. Becker berichtete von ihrer erfolgreichen Kampagne und unterstrich die Wichtigkeit eines Netzwerkes: „Darüber hinaus braucht man auch einen Plan, und man sollte sein Vorhaben ernst meinen. Letztlich hat sich unser Engagement ausgezahlt.“ Ihr Bildband „Wunderschöner Ambergau“ erreichte im Rahmen des Wettbewerbs „Kulturbeweger“ auf Ideenbeweger die benötigte Anzahl von Unterstützern und konnte somit die Finanzierung sichern. 2020 ist die Veröffentlichung geplant. Becker erläuterte, warum sie die Schwarmfinanzierung für ihr Vorhaben auswählte und gab Einblicke sowie ihre Erfahrungen weiter. Der Abend endete mit einem vertiefenden Austausch.

Das nächste Startup & Innovation Meetup wird am 21. April, wieder in den Räumen der WRG Osterode, Aegidienstraße 8, sein.