Wiesbaden. Es war ein zähes Ringen: Die Bundesregierung verhandelte mit Daimler und VW über Hardware-Nachrüstungen. In manchen Städten werden Kunden unterstützt.

Bei der Aufarbeitung der Diesel-Affäre und für die Vermeidung von Fahrverboten hat sich die Bundesregierung nach zähem Ringen auf mehrere Maßnahmen mit den deutschen Autoherstellern geeinigt.

Unterstützung von bis zu 3000 Euro

Zugesagt wurde etwa von Daimler und VW, dass Kunden in bestimmten Regionen bei der Hardware-Nachrüstung mit Katalysatoren finanziell unterstützt werden. In den von der Bundesregierung festgelegten Intensivstädten sollen bis zu 3000 Euro für die vom Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) genehmigten Nachrüstungen möglich sein.

Die Bundesregierung hatte sogenannte Intensivstädte definiert, in denen die Schadstoff-Belastung zum Teil weit über 50 Mikrogramm liegt und die deshalb besonders gefördert werden sollen. Die Autohersteller favorisieren Updates der Motorsoftware, um die Abgaswerte zu verbessern. Mittlerweile wurden auch weitere Systeme für Hardware-Nachrüstungen älterer Diesel-Fahrzeuge zugelassen. Die Kritik an den Autoherstellern etwa vom Kfz-Gewerbe und dem ADAC, zu wenige Kosten für die Nachrüstung zu übernehmen, hält jedoch unvermindert an.

Viele Orte von Fahrverbot bedroht

Ziel der Nachrüstungen ist es, dass Fahrzeuge der Abgasnorm Euro 5 von Fahrverboten ausgenommen werden können. Die Umrüstungen am Motor sind Teil eines Maßnahmenpakets der Bundesregierung für bessere Luft. In Deutschland sind weit mehr als fünf Millionen Diesel-Pkw mit der Abgasnorm Euro 5 auf den Straßen unterwegs. Wegen des hohen Ausstoßes von Stickoxiden sind sie viele Orten von Fahrverboten bedroht. dpa