Salzgitter. Commerzbank-Analyst Schachel erwartet Gewinnwarnungen – allerdings nicht bei der Salzgitter AG.

Die Salzgitter AG hat 2018 das beste Ergebnis der vergangenen zehn Jahre eingefahren. Vor Steuern verdiente der Stahlhersteller 347 Millionen Euro. Im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres erreichte der Konzern mit knapp 126 Millionen Euro Vorsteuergewinn bereits sein Jahresziel. Doch der Aktienkurs der Salzgitter AG spiegelt diesen Erfolg nicht wider: Innerhalb eines Jahres verlor die Aktie um die Hälfte auf aktuell unter
20 Euro. Am Freitagabend lag der Schlusskurs bei 18,77 Euro. Grund dafür sind die schwächelnden Marktaussichten, hinzu kommen höhere Rohstoffpreise, ein anhaltender Handelskonflikt zwischen den USA und China sowie nach wie vor bestehende Überkapazitäten auf dem Weltmarkt. „Die gesamte Stahlbranche steht unter großem Druck“, erklärt Holger Fechner, Stahlanalyst bei der Nord-LB.

Da ist zunächst die Automobilindustrie, die zu den wichtigsten Kunden der Stahlproduzenten gehört – alleine bei der Salzgitter AG macht der Umsatz im Fahrzeugbau 15 Prozent am Gesamtumsatz des Konzerns aus. Daimler kappte im Juli bereits zum zweiten Mal seine Gewinnprognose für 2019 – zwar begründete das der Konzern vor allem mit Kosten für den Dieselskandal. Doch man habe es auch mit „geringer als erwartet wachsenden Automobilmärkten“ zu tun, hieß es in der Mitteilung.