Braunschweig. . Die Staatsanwaltschaft Braunschweig habe vor ihrer Anklageerhebung im Abgas-Skandal einen Antrag der Verteidigung ignoriert.

Die Verteidigung des ehemaligen VW-Chefs Martin Winterkorn erhebt Vorwürfe gegen die Staatsanwaltschaft Braunschweig. Die habe vor ihrer Anklageerhebung im Abgas-Skandal einen Antrag der Verteidigung ignoriert, ließ Winterkorns Anwalt Felix Dörr am Montag in einer Stellungnahme erklären. „Die Verteidigung wird sich auf diese ‘Gangart’ der Staatsanwaltschaft einstellen“, heißt es in der Erklärung. Nach dieser Darstellung hatte die Anklagebehörde der Verteidigung zuletzt am 5. April sieben DVDs mit rund 300 Ordnern Material zugesandt – „davon Dutzende von Dateiordnern, die der Verteidigung bislang unbekannt waren“. Der Bitte, das Material durchsehen und eine schriftliche Stellungnahme abgeben zu können, sei nicht entsprochen worden.

Es gehe um einen schweren Fall von Betrug

Die Anklage richtet sich gegen fünf Führungskräfte, die „eine in einer einzigen strafbaren Handlung verwirklichte Mehrzahl von Straftatbeständen“ begangen hätten. Dabei gehe es um einen besonders schweren Fall von Betrug sowie einen Verstoß gegen das Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb. Winterkorn wird zudem Untreue vorgehalten, weil er nach dem 25. April 2014 nach Kenntnis von rechtswidrigen Manipulationen an Diesel-Motoren diese nicht umgehend bekanntgegeben habe. dpa