Laut einem Zeitungsbericht soll der Passat ab 2022 nicht mehr in Deutschland produziert werden. Die Werke Emden und Hannover bekommen neue Aufgaben.

Hannover. Volkswagen stellt den Bau des Passat in Deutschland ein. Das berichtet die Hannoversche Allgemeine Zeitung (HAZ) in ihrer Mittwochausgabe. Laut dem Bericht wird der Passat in Werken Emden nicht mehr produziert, ab 2022 soll endgültig Schluss sein. Außerdem sollen teile der Transporterfertigung in Hannover eingestellt werden – laut dem bericht mutmaßlich in die Türkei.

Volkswagen hat sich bisher nicht zu dem Bericht geäußert. Der Betriebsrat teilt laut NDR mit, dass der VW-Aufsichtsrat sich in der kommenden Woche damit befassen werde, welche Werke künftig welche Autos bauen sollen.

SUV verdrängen den Passat

Die Passatproduktion lief in Emden schon länger schleppend. Das Werk kommt laut dem Bericht auf 19 Tage Kurzarbeit in diesem Jahr. Statt der anvisierten 251.000 Autos laufen in diesem Jahr nur 229.000 Fahrzeuge vom Band. Das liegt auch daran, dass die Kunden eher SUV anfragen, als Limousinen. Die freiwerdenden Kapazitäten sollen durch den Bau von Elektoautos ausgeglichen werden.

Das gilt auch für Hannover. Hier ist laut HAZ im Gespräch, den künfttigen E-Bulli zu bauen. Der Betriebsrat hat angekündigt, einer Verlagerung der Produktion weg aus Hannover nur zuzustimmen, wenn es einen „adäquaten Ersatz“ gibt. „Wir lassen keine Kosteneinsparungen allein auf dem Rücken der Belegschaft zu“, sagte die Betriebsratsvorsitzende Bettina Murkovic der HAZ. Erst gestern war bekanntgeworden, dass Volkswagen die im Rahmen des Zukunftspaktes abzubauenden Stellen schneller streicht, als veranschlagt.