Laut Aussagen bei der Staatsanwaltschaft soll er im Sommer 2015 vom Betrug erfahren haben.

Wolfsburg. Er sei mit sich im Reinen, was den Sommer 2015 angeht, hatte VW-Konzernchef Herbert Diess Anfang August gesagt. Das Lächeln über die guten Halbjahresergebnisse verging ihm dabei nicht. „Ich wüsste nicht, was ich besser machen hätte können“, sagte er auf die Frage eines Journalisten.

Der neue Vorstandsvorsitzende des Konzerns kam erst im Juli 2015 von BMW nach Wolfsburg, also kurz vor dem öffentlichen Bekanntwerden des Abgas-Betrugs, der Ex-Konzernchef Martin Winterkorn den Job kostete. Beteiligt kann Diess somit nicht gewesen sein an Volkswagens millionenfachen Manipulationen. Doch erfuhr er womöglich vor September 2015 davon? Nicht nur zu Winterkorn, sondern auch zu Diess werden immer wieder entsprechende Hinweise bekannt, wenn auch deutlich seltener. Die Staatsanwaltschaft Braunschweig ermittelt auch gegen ihn wegen des Verdachts auf Marktmanipulation. Anleger fordern Schadenersatz in Milliardenhöhe, weil sie sich zu spät über den Skandal informiert fühlen. Der Aktienkurs war nach der Veröffentlichung durch die amerikanischen Behörden massiv abgestürzt.