Berlin. . Wasser trinken, ist gut. Zu viel des Guten ist gefährlich. Warum eine Frau an “Wasservergiftung“ starb – und warum Natrium wichtig ist.

Ashley Summers hatte Durst und trank, ein gesunder Reflex. Sie trank vier Flaschen Wasser binnen 20 Minuten, schätzungsweise zwei Liter – und starb daran. Wie kann das sein?

Wasser gilt zurecht als Gesundheitsbooster. Die wenigsten Menschen wissen jedoch, dass eine Überwässerung gefährlich ist und im Extremfall, wie bei der 35-jährigen Frau aus dem US-Bundesstaat Indiana, tödlich sein kann. Solche Fälle von Wasservergiftung kommen extrem selten vor, aber sie passieren.

Ähnlich tragisch ging 2007 ein Wasser-Trink-Wettbewerb eines kalifornischen Radiosenders aus. Eine 28-Jährige trank damals fast acht Liter innerhalb von drei Stunden. Auch sie starb.

Wenn Menschen übermäßig viel trinken müssen, wird ihnen übel, sie haben Kopfschmerzen und ihnen wird schwindelig. So erging es auch Summers, die auf einem Ausflug war. Als sie nach Hause kam, brach sie noch in der Garage zusammen, verlor das Bewusstsein und verstarb. Im IU Health Arnett Hospital, in das die 35-Jährige gebracht wurde, diagnostizierten die Ärzte laut "New York Post" eine Hirnschwellung und eine Wasservergiftung als Ursache.

Isotonische Getränke helfen, den Verlust an Natrium auszugleichen

Wenn jemand große Mengen Wasser in kürzester Zeit trinkt, dann droht das Natrium im Blut zu verdünnen. Natrium aber regelt den Elektrolythaushalt und damit den Aufbau der elektrischen Spannung der Zellen; unverzichtbar für die Weiterleitung von Nervenimpulsen, Herzrhythmus und Muskelfunktion. Summers hatte in kürzester Zeit fast den normalen Tagesbedarf eines Menschen getrunken.

Verliert der Körper mehr Flüssigkeit, als er aufnimmt, können die Folgen schwerwiegend sein. Dann ist der Körper dehydriert. Umgekehrt kann man tatsächlich auch zu viel des Guten tun. Wer sehr viel Wasser trinkt, sollte darauf achten, auch Elektrolyte wie Natrium und Kalium aufzunehmen.

Wichtig ist das insbesondere für Leistungssportler, die extrem viel trinken müssen, weil sie viele Flüssigkeiten und Salze verlieren. Ein Tour de France-Fahrer trinkt pro Rennen gerne einmal fünf Liter Wasser. Umso wichtiger ist, dass die Fahrerin oder Fahrer den Verlust an Natrium, Kalium, Kalzium und Magnesium ausgleicht, etwa mit isotonischen Getränken. (fmg)

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