Berlin. Der Hype um das Smartphone-Spiel wird immer größer. Einige Dinge sind aber zu beachten – gerade bei Kindern.

Der Hype um das Smartphone-Spiel Pokémon Go wird immer größer. Binnen weniger Tage haben sich mehrere Millionen Nutzer die App heruntergeladen, um auf virtuelle Monsterjagd zu gehen. Antworten auf wichtige Fragen.

Kostenfallen

In Deutschland kann Pokémon Go seit Mittwoch für iPhone und Android im iOS-App-Store oder im Google Play Store heruntergeladen werden. Das Spiel ist kostenlos – allerdings nur auf den ersten Blick. Im Programm lauern Kostenfallen in Form von In-App-Käufen. Darunter versteht man die Möglichkeit, während des Spielens zusätzliche Inhalte wie etwa spieleigene Währung oder Bonusinhalte zu erwerben. Beispiel: Wer Pokémon spielt, kann virtuelle Poké-Münzen für echtes Geld kaufen und diese für Gegenstände einlösen. Die Preise liegen zwischen 99 Cent und 99,99 Euro. Dabei weisen Verbraucherschützer darauf hin, dass diese Dinge nicht zwingend erforderlich seien, um das Ziel zu erreichen. Mit den In-App-Käufen könne bei Kindern schnell der Reiz entstehen, Geld auszugeben, um im Spiel schneller weiterzukommen, erklärt die Initiative „Schau hin! Was dein Kind mit Medien macht“. Die Experten empfehlen Eltern, bei Pokémon Go die In-App-Käufe auf den Smartphones der Kinder einzuschränken. Bei iOS funktioniert das übers Deaktivieren, bei Android können sie die Käufe per Passwort schützen.

Datenschutz

Wie jede App speichert auch Pokémon Go Nutzerdaten. Durch die Ortungsfunktion sammelt die App die Standortdaten seiner Nutzer und leitet sie an die Server der Entwicklerfirma Niantic Labs weiter.

Derzeit ist unklar, ob diese GPS-Daten tatsächlich so sicher sind, wie Niantic behauptet. Die App wurde aktualisiert, um die übermäßigen Zugriffsrechte auf Google-Profile einzuschränken. Bei der Veröffentlichung in den USA war herausgekommen, dass das Spiel bei der Anmeldung mit Google den Zugriff auf alle Inhalte der Konten anfragte. Damit hatte die App theoretisch Einsicht in E-Mails und alle anderen mit dem Konto verknüpfte Dienste.

Laut Datenschutzbestimmungen dürfen Kinder unter 13 Jahren nur mitspielen, wenn ein Elternteil oder gesetzlicher Vertreter eines Kindes über den Pokémon Trainer Club ein Kinderkonto angelegt hat. Eltern sollten Installation und Anmeldung selbst vornehmen.

Sicherheit und Suchtgefahr

Bei Pokémon Go verschmelzen die reale und die virtuelle Welt. Das könne Kinder dazu verleiten, die Zeit zu vergessen, warnen Medienpädagogen. Sie raten Eltern, mit dem Kind am besten feste Zeiten zu vereinbaren, die es mit dem Smartphone am Stück verbringt, etwa eine Stunde. Dabei sollte auch einkalkuliert werden, wie viel Zeit die Kinder außerdem noch vor dem Fernseher und der Spielkonsole sitzen. Ein Kompromiss könne sein, Kinder eine gewisse Anzahl an Items sammeln zu lassen und somit nicht zum Spielverderber zu werden.

Der ADAC warnt vor gefährlichen Situationen im Straßenverkehr, die beim Spielen von Pokémon Go entstehen können. Auf der Suche nach den Monstern könnten sich Nutzer animiert fühlen, über die Straße zu laufen, ohne auf den Verkehr zu achten. Dies gelte besonders für Kinder. fmg