Hamburg/Wolfsburg. Die Ex-Nationaltorhüterin hatte sich beim VfL Wolfsburg zuletzt in der Reserve fitgehalten - jetzt gibt sie ihr Comeback in Liga 2.
Willkommen zurück im deutschen Frauenfußball! Almuth Schult, die von 2012 bis 2022 mit dem VfL Wolfsburg auf Klubebene jeden möglichen Titel holte, wechselt mit sofortiger Wirkung zum Hamburger SV. In der Elbmetropole hatte die gebürtige Dannenbergerin ihre Karriere einst gestartet. Es ist gut möglich, dass die 33 Jahre alte langjährige Nationaltorhüterin sie dort nun auch beendet, auch wenn ihr Vertrag „vorerst bis zum Ende der laufenden Spielzeit“ läuft, wie der HSV mitteilt.
Almuth Schult wird dem HSV helfen - auf und neben dem Platz
Beim HSV wächst im Frauenfußball etwas heran, es könnte klappen mit dem Durchmarsch aus der Regionalliga bis in die 1. Bundesliga. Die Hamburgerinnen sind sieben Spieltage vor Saisonende als Tabellenvierter nur einen Punkt von den zwei Aufstiegsrängen entfernt, Spitzenreiter SG Andernach hat bereits angekündigt, auf einen Aufstieg verzichten zu wollen.
Dass der Klub nun eines der Aushängeschilder im deutschen Frauenfußball und noch dazu eine der erfolgreichsten Spielerinnen überhaupt präsentiert, wird dem Klub große Aufmerksamkeit bescheren - und vielleicht auch den entscheidenden Impuls für den Aufstieg.
Mit Hamburg in die 1. Liga? Schult spürt beim HSV „ernsthafte Ambitionen“
Die Torhüterin spüre „welche ernsthaften Ambitionen der HSV hat“. Schult lebt mit ihrer Familie im Kreis Lüchow-Dannenberg, von dort aus ist es in die Hansestadt ähnlich weit wie nach Wolfsburg. Und dort war sie zuletzt wieder sehr regelmäßig, denn sie hielt sich bei der Wolfsburger U23 fit. Dort soll sie sich zuletzt eine leichtere Verletzung zugezogen haben, so dass nicht davon auszugehen ist, dass Schult bereits am Sonntag (11 Uhr) im wichtigen Verfolgerduell beim Tabellenfünften Carl Zeiss Jena im Kasten stehen wird.
Neuland ist die 2. Liga für sie nicht; im Frühjahr kämpfte sie sich über den VfL II zurück bis in die Startelf. Schult verließ Wolfsburg im Sommer 2022, wechselte in die USA zum Angel City FC (bis Januar 2023), seitdem ist sie ohne Klub.
Fifa- und DFB-Regeln machen das Schult-Comeback zu diesem Zeitpunkt überhaupt erst möglich
Dass die 33-Jährige zum jetzigen Zeitpunkt zu einem Klub wechseln darf, liegt an der Tatsache, dass DFB und Fifa es Spielerinnen erlauben, nach ihrem Mutterschutz auch außerhalb der festgeschriebenen Transferperioden bei einem neuen Verein ein Spielrecht zu beantragen. Schult, die während ihrer Wolfsburger Zeit Zwillinge geboren hatte und sich im Anschluss wieder ins VfL-Tor zurückkämpfte, hatte im vergangenen August ihr drittes Kind bekommen.
Parallel dazu wird die Welttorhüterin weiter ihre Karriere nach der Karriere forcieren. Schult gehört zum festen Experten-Team der ARD mit dem Schwerpunkt Frauenfußball, zuletzt war sie auch beim Bundesliga-Spitzenspiel zwischen den VfL-Fußballerinnen und Meister FC Bayern (0:4) im Einsatz. Der große Bekanntheitsgrad der Topfußballerin und ihre hohe Sichtbarkeit werden auch dem HSV helfen, dessen ist man sich in der Hansestadt bewusst. „Almuth ist eine gestandene Persönlichkeit und verfügt über einen enormen Erfahrungsschatz, den sie in unser Team einbringen kann“, so Catharina Schimpf, Koordinatorin Frauenfußball beim HSV.