Wolfsburg. Für den neuen Trainer des Wolfsburger Fußball-Bundesligisten ging es bei dieser Personalie um mehr als familiäres Vertrauen.

Fast zeitgleich zur Vorstellung von Ralph Hasenhüttl als neuer Trainer des VfL Wolfsburg beendete dessen Sohn Patrick aus gesundheitlichen Gründen seine Karriere als Fußballer bei Fußball-Drittligist Hallescher FC - um nur einen Tag später beim Wolfsburger Bundesligisten im Trainerteam seines Vaters anzuheuern. Dass diese Familienbande für Außenstehende merkwürdig anmuten mag, hat in den Überlegungen des neuen Wolfsburger Trainers keine Rolle gespielt. Für ihn zählte die fachliche Komponente bei seinem 26 Jahre alten Filius - und noch etwas anderes.

Hasenhüttls Sohn tickt noch so wie ein Spieler

Hasenhüttl sagt zu der Entscheidung: „Es war sicherlich eine, bei der ich mir lange überlegt habe, ob ich das mache. Aber ich muss sagen: Nach den ersten eineinhalb Wochen bin ich sehr froh darüber.“ Patrick, einer von zwei Söhnen des Fußballlehrers, sei schon immer neben seiner Frau „der wichtigste Ansprechpartner, was den Fußball angeht. Patrick ist taktisch auf einem Stand, den ich in seinem Alter noch nicht hatte, dementsprechend ist das eine super Grundvoraussetzung.“

Guter Mix im Trainerteam: Die Assistenztrainer Rainer Widmayer (links) und Patrick Hasenhüttl.
Guter Mix im Trainerteam: Die Assistenztrainer Rainer Widmayer (links) und Patrick Hasenhüttl. © regios24 | Darius Simka

Was mindestens genauso wichtig war, wie Vertrauensverhältnis und inhaltliche Voraussetzungen: Der Hasenhüttl-Sohn tickt so kurz nach dem Karriereende noch genauso wie ein Profi. „Der Hauptgrund war, dass ich einen Trainer in meinem Team haben wollte, der noch sehr wie ein Spieler denkt. In manchen Situationen geht es eben um mehr als Inhalte.“

Neuer VfL-Coach lobt: Guter Mix im Trainerteam

Nicht nur mit dem Sohn, sondern auch mit den Assistenztrainern Craig Fleming, den Hasenhüttl aus der gemeinsamen Zeit beim FC Southampton kennt, und Rainer Widmayer, den der VfL im September als Koordinator Talentförderung verpflichtet hatte, sieht sich der Cheftrainer gut aufgestellt. Weiterhin dabei ist Pascal Formann, der bereits seit 2017 die Profi-Keeper der Wolfsburger trimmt. Hasenhüttl sagt: „Die Mischung gefällt mir momentan sehr gut.“ Aber auch er weiß, dass es am Ende auf Antworten auf dem grünen Rasen ankommt. Familienbande hin, guter Mix her: „Wir brauchen die Ergebnisse.“ Und das am besten schon am Samstag (15.30 Uhr) bei Hasenhüttls VfL-Premiere bei Werder Bremen.