Wolfsburg. Das Frauen-Bundesligateam unterliegt 1:2 bei 1899 Hoffenheim. Alexandra Popp muss verletzt raus und droht gegen Bayern auszufallen.

Ein Sieg war Pflicht für die Bundesliga-Fußballerinnen des VfL Wolfsburg am Freitagabend bei der TSG Hoffenheim. Schließlich wollte die Mannschaft mit Selbstvertrauen in das Spitzenspiel gegen Meister Bayern München (Samstag, 23. März, 17.45 Uhr, VW-Arena) gehen und auch den knappen Punktevorsprung des Tabellenführers nicht größer werden lassen. Dieses Vorhaben jedoch misslang der Mannschaft von Trainer Tommy Stroot bei der 1:2-Niederlage beim Tabellendritten. Doppelt bitter: Angreiferin Alexandra Popp musste nach einer guten halben Stunde verletzt vom Feld und droht nun im Top-Duell auszufallen.

Gleich zwei Schockmomente mussten die Wölfinnen in den ersten 45 Minuten verkraften. Der erste kam nach 21 Minuten: Bei einem Klärungsversuch köpfte VfL-Außenverteidigerin Dominique Janssen den Ball direkt vor die Füße von TSG-Akteurin Paulina Krumbiegel, die Wolfsburgs Keeperin Merle Frohms mit einem Schuss aus rund 18 Metern keine Chance ließ. Bereits wenige Minuten zuvor waren die Hoffenheimerinnen bei einem Abschluss von Mara Alber zur Führungschance gekommen. Hier jedoch parierte Frohms.

Alexandra Popp geht verletzt runter

Die Wolfsburgerinnen taten sich lange schwer gegen einen mutig aufspielenden Gegner und kamen zunächst kaum zu nennenswerten Torchancen. Und dann folgte nach einer guten halben Stunde der zweite Schock: In einem Zweikampf verletzte sich die 32-Jährige und musste nach einer Behandlungspause letztlich raus. Für die Nationalspielerin kam Fenna Kalma in die Partie.

Positiv: Die Grün-Weißen ließen sich von dem erneuten Rückschlag nicht beeindrucken und spielten sich in den Schlussminuten des ersten Durchgangs gleich drei gute Gelegenheiten heraus. Erst landete eine Flanke von Joelle Wedemeyer auf dem Kopf von Chantal Hagel, die den Ball jedoch nicht platzieren konnte (42.). Nur eine Minute später schien der Ball schon drin zu sein. Doch nach Jonsdottir-Vorarbeit setzte sich Jule Brand zwar im Strafraum durch, scheiterte jedoch frei vor dem Tor an der Latte. Und schließlich kam auch noch Lena Oberdorf nach einem Freistoß zum Kopfball, setzte diesen jedoch über die Latte.

Wolfsburger Druckphase mündet in 2:0 für Hoffenheim

Nach der Pause machte der VfL weiter Druck. Kalma scheiterte mit einem Schuss an der TSG-Keeperin (54.), Brand konnte einen Kopfball aus Nahdistanz nicht ausreichend drücken (67.). Der Ausgleich schien greifbar, doch mitten in diese Phase hinein schlugen die Hoffenheimerinnen zu: Einen Distanzschuss von Fabienne Dongus stoppte Marina Hegering im eigenen Strafraum mit dem Arm – Elfmeter. Die Innenverteidigerin des VfL wurde so zur tragischen Figur, denn bereits beim Schuss zum 0:1 hatte sie den Ball noch leicht abgefälscht. Beim anschließenden Strafstoß ließ Michaela Specht VfL-Torhüterin Merle Frohms keine Chance (70.).

In den letzten 13 Minuten der Partie durften die Gäste dann noch einmal zu einer Aufholjagd in Überzahl ansetzen, weil Hoffenheims Franziska Harsch mit Gelb-Rot vom Platz musste. Und tatsächlich kamen die Wolfsburgerinnen nochmal ran, weil Jule Brand kurz vor Ende der regulären 90 Minuten per Kopf verkürzen konnte (88.). Und dann gab es noch sechs Minuten Nachspielzeit obendrauf, in denen die Gäste alles nach vorne warfen. Doch alles Hoffen half nichts. Der Ausgleich gelang dem Stroot-Team nicht mehr.

Wolfsburgs Svenja Huth: Morgen geht der Kopf wieder nach oben

„Es ist extrem bitter. Ich glaube, dass wir ab Mitte der ersten und auch in der zweiten Hälfte klar überlegen waren, beim letzten Pass und im Abschluss aber nicht immer die richtige Entscheidung getrofffen haben“, erklärte Svenja Huth nach der Partie. Mit gefühlt zwei Chancen des Gegners habe man zwei Gegentreffer kassiert. Selber habe man viele Dinger nicht gemacht. Ans Aufgeben denkt die 33-Jährige aber natürlich nicht. Gegen die Bayern gelte es die drei Punkte in Wolfsburg zu behalten. „Aktuell ist die Enttäuschung da, aber spätestens morgen geht der Kopf wieder nach oben“, meinte die Spielerin.

„Hoffenheim war extrem effektiv, wir waren es nicht. Das entscheidet das Spiel“, analysierte VfL-Coach Tommy Stroot. Nun gelte es positiv zu bleiben und bis zum Schluss alles zu geben, so der Trainer.

Alexandra Popp schleppte sich derweil mit Krücken und geschientem Bein durch das Hoffenheimer Stadion. Eine erste Diagnose gab es am Freitagabend noch nicht. Die Bayern haben am Samstag gegen Leipzig die Chance, ihren Vorsprung auf vier Punkte auszubauen. Der VfL hätte es in diesem Fall nicht mehr in der eigenen Hand, den Meistertitel nach Wolfsburg zu holen.