Wolfsburg. Stürmer Kevin Behrens wechselt aus Berlin an den Mittellandkanal. Wie Max Kruse vor zwei Jahren. Der VfL reagiert so auf Personalprobleme.

Der Transfer von Stürmer Kevin Behrens von Union Berlin zum VfL Wolfsburg ist perfekt. Beide Fußball-Bundesligisten einigten sich auf einen sofortigen Wechsel des 32-Jährigen. „Kevin kommt aus dem laufenden Spielbetrieb, er kennt die Liga und wird von daher nur eine kurze Eingewöhnungszeit benötigen“, sagte VfL-Sportdirektor Sebastian Schindzielorz laut Mitteilung am Mittwochabend.

Union Berlin soll für den einmaligen deutschen Nationalspieler eine Ablöse von noch rund drei Millionen Euro einstreichen, obwohl Behrens‘ Vertrag im Sommer ausläuft. Es heißt zudem, der bullige Mittelstürmer erhalte beim VfL einen Vertrag mit einer Laufzeit bis 2026. Dann wäre er 35 Jahre alt.

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Hinter Jonas Wind klafft eine Qualitätslücke, Lukas Nmecha bleibt ein Fragezeichen

Geschäftsführer Marcel Schäfer hatte in den vergangenen Wochen die Augen und Ohren offengehalten nach einer möglichen Verstärkung im Angriff, wo es zu Jonas Wind keine gleichwertige Alternative gibt. Da der Gesundheitszustand von Lukas Nmecha noch unklar ist, entschied sich der Klub, personell nachzulegen. Wenngleich Nmecha am Mittwoch am Training teilnahm. Behrens gilt jedoch als Soforthilfe, er hat in dieser Saison vier Tore in 18 Partien für Union erzielt. Allerdings: Alle vier Tore schoss er an den Spieltagen 1 und 2. Seither wartet er in der Bundesliga auf einen Treffer.

Max Kruse.
Max Kruse. © regios24 | Darius Simka

Dass sich der VfL im Winter bei Union bedient, kommt nicht zum ersten Mal vor. Fast auf den Tag genau zwei Jahre ist es her, dass die Wolfsburger ihren ehemaligen Spieler Max Kruse aus Berlin zurückholten. Angeblich rund 5 Millionen Euro soll der VW-Klub damals bezahlt haben, um dem seinerzeit 33 Jahre alten Spielmacher, dessen Vertrag im Sommer sogar noch auslief, als Spielmacher zu verpflichten.

Das Abstiegsszenario war so bedrohlich, dass sich der VfL dazu entschied, seine selbst auferlegte Transferstrategie, junge und entwicklungsfähige Spieler zu holen, über Bord zu werfen, um kurzfristig nicht in der Bedeutungslosigkeit zu verschwinden. Dahingehend ging der Deal mit Kruse sogar auf. Der Spielmacher sorgte in der Rückrunde für einige VfL-Zähler und rettete den Klub. Doch dann trennten sich die Grün-Weißen im Sommer von Kruses Trainer-Kumpel Florian Kohfeldt.

Niko Kovac hatte keine Verwendung für Max Kruse

Dass sich die Wege von Kruse und dem VfL unter dem neuen Trainer Niko Kovac dann unrühmlich trennten, war keine allzu große Überraschung. Der disziplinierte Kovac konnte mit den Sonderlöckchen, die sich Kruse immer mal wieder herausgenommen haben soll, nichts anfangen. Im November 2022 wurden die Verträge aufgelöst.