Wolfsburg. Der Wolfsburger Anhang lässt während der Partie in Heidenheim den Block qualmen. Trainer und Spieler reagieren mit Unverständnis.

Es brennt lichterloh beim VfL Wolfsburg. Auch im zweiten Spiel im neuen Jahr gab es beim 1:1 in Heidenheim wieder keinen Sieg für den Fußball-Bundesligisten, der seinen eigenen Ansprüchen weiter hinterherhinkt. Aber auch im wahrsten Sinne des Wortes brannte es im VfL-Lager während der Partie beim Aufsteiger. Kurz nach Beginn der zweiten Hälfte zündelten die rund 400 mitgereisten Wölfe-Anhänger kräftig in ihrem Block. Auf den Zäunen saßen vermummte Fans und ließen Bengalos und andere Pyrotechnik abbrennen. Im gesamten Block qualmte es gewaltig. Eine Geldstrafe dürfte dem Verein damit sicher sein.

Schiedsrichter Timo Gerach handelte, als er Funken und Rauchschwaden im Gästeblock sah. Er schickte Maximilian Arnold zu den eigenen Fans, der VfL-Kapitän richtete sichtbar angefressen einige beschwichtigende Gesten in Richtung des eigenen Anhangs. Ein Feuerwerkskörper ging dabei nur knapp neben ihm auf den Rasen nieder. „Wenn ich da stehe und ich kriege über mir eine Rakete ab, dann habe ich da kein Verständnis für“, sagte Arnold später. „20 Tage zu spät“, erklärte Trainer Niko Kovac hingegen nur knapp und meinte: „So was brauchen wir nicht.“

VfL-Torwart Casteels war dicht dran am Feuerwerk

VfL-Keeper Koen Casteels war von allen Wolfsburg-Akteuren am dichtesten dran an dem überflüssigen Pyro-Spektakel. „Was soll ich dazu sagen? Das kostet uns als Verein nur Geld. Man hofft, dass das so schnell wie möglich aufhört“, sagte der Keeper, der sich einige Meter aus seinem Tor entfernte, aber nach eigener Aussage keine akute Angst verspürte.

Die Lage beruhigte sich recht schnell wieder, doch das wird den Klub nicht vor einer Geldstrafe bewahren. Zu einer solchen hatte das Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) den Bundesligisten wegen des unsportlichen Verhaltens seiner Anhänger bereits am Tag vor der Partie verurteilt. Eine Summe in der Gesamthöhe von 65.000 Euro muss der Klub aufbringen, weil die eigenen Anhänger bei den Partien gegen Leipzig, in Bochum sowie beim DFB-Pokalspiel in Mönchengladbach zündelten.

Wolfsburgs Gerhardt versteht Fan-Frust

Nach der Partie zog das Team Richtung Fanblock, stand aber überwiegend bedröppelt da. Wieder war es Arnold, der diesmal freiwillig den Kontakt suchte und sich dem Frust der Fans stellte. Yannick Gerhardt konnte zumindest die Wut des Anhangs nachvollziehen. „Klar, die Fans waren gerade enttäuscht. Das verstehe ich auch bei der Scheiß-Kälte, sie sind weit angereist, und es springt nur ein Punkt raus.“ Dennoch hoffe er auf die Unterstützung des Anhangs auch am Samstag gegen Köln.