Wolfsburg. Der in dieser Saison lange verletzte Innenverteidiger des VfL trainierte bereits beim Schweizer Zweitligisten FC Schaffhausen mit.

Vier Jahre war Admir Mehmedi Spieler des VfL Wolfsburg, absolvierte für den Klub von 2018 bis 2022 unter anderem 71 Spiele in der Fußball-Bundesliga. Der Schweizer, der seine aktive Karriere nach einer letzten Station in der Türkei im vergangenen Jahr beendete, kennt sich bei den Grün-Weißen also aus. Und diese Tatsache will sich der 32-Jährige nun scheinbar auch in seiner neuen Rolle als Sportdirektor des Schweizer Zweitligisten FC Schaffhausen zunutze machen.

Jedenfalls ist Mehmedi mit Schaffhausen nach Informationen unserer Zeitung nicht weit davon entfernt, einen Spieler des VfL zu verpflichten. Es handelte sich dabei um Innenverteidiger Felix Lange. Der 19-jährige gebürtige Braunschweiger hatte sich in der Sommervorbereitung auf diese Saison schwer am Sprunggelenk verletzt. Nach Operation und erfolgreicher Reha ist der Abwehrspieler aber nun wieder voll im Training. Die Aussichten auf Einsatzzeiten in der Bundesliga sind für Lange bei der Konkurrenz im Kader der Grün-Weißen aber eher schlecht und haben sich durch seine lange Verletzungspause nicht gerade verbessert. Ein Wechsel in die Schweiz, wahrscheinlich in Form einer halbjährigen Leihe, stellt für den noch bis 2025 vertraglich an Wolfsburg gebundenen Profi also eine Chance auf Spielpraxis dar.

Gleich zwei Ex-Wölfe bei Schaffhausen

Deshalb hat sich Lange auch schon auf den Weg in die Schweiz gemacht, um ein Probetraining bei Schaffhausen zu absolvieren. Dabei trifft er neben Mehmedi noch auf einen anderen Verantwortlichen mit VfL-Vergangenheit. Christian Wimmer, der fast fünf Jahre im Wolfsburger Nachwuchs tätig und die letzten eineinhalb Jahre davon für die U19 verantwortlich war, ist seit Anfang dieses Jahres Trainer des abstiegsbedrohten FC Schaffhausen. Mehmedi, ebenfalls erst seit Dezember bei dem Tabellenletzten der 2. Liga als Sportdirektor tätig, hatte wohl schon bei dieser Verpflichtung seine alten Drähten nach Wolfsburg glühen lassen.

Und Wimmer kennt sich durch seine Zeit im Nachwuchsleistungszentrum natürlich gut im Talente-Pool des VfL aus. Ein Spieler, die er als Trainer der U19 betreute, war Felix Lange. In Wimmers letztem Spiel als VfL-Coach, in der Youth League gegen Lille, lief Lange als einer von drei Innenverteidigern von Anfang an auf. Wimmer setzte den Abwehrspieler beim VfL aber auch als Rechtsverteidiger ein.

Spieler wie Amoako sind interessant

Prinzipiell dürfte der Coach zusammen mit Mehmedi jedoch nicht nur ein Auge auf seine Ex-Spieler beim VfL geworfen haben. So soll sich das Duo auch in der aktuellen A-Jugend der Wölfe nach möglichen Verstärkungen für Schaffhausen umgeschaut haben. Da befinden sich mit Dzenan Pejcinovic (ein Spiel letzte Saison) und Kofi Jeremy Amoako (Kurzeinsatz in Darmstadt) auch zwei Spieler im Aufgebot, die unter VfL-Trainer Niko Kovac bereits mal kurz Bundesliga-Luft bei den Männern schnuppern durften.

Solche Talente sind für die Schweizer als Verstärkung natürlich eine spannende Option, ihr Interesse deckt sich allerdings nicht mit den Plänen des VfL. Denn dieser möchte seine für die A-Jugend noch spielberechtigten Top-Talente weiter bei sich ausbilden. Die Kombination aus Spielpraxis in der U19 und Trainingsbeteiligung beim Kovac-Team scheint hier die sinnvollste Variante zu sein.

Bei Lange sieht die Sache aber anders aus. Er darf seit dieser Saison nicht mehr in der A-Jugend auflaufen. Da der VfL aber keine zweite Mannschaft mehr besitzt, fehlt dem Abwehrspieler nun die Möglichkeit auf regelmäßige Einsätze. Ein Wechsel in die Schweiz zum FC Schaffhausen könnte da Abhilfe verschaffen, und Mehmedi und Wimmer vielleicht eine Verstärkung für ihr Team bringen.