Frankfurt/Wolfsburg. Svenja Huth kehrt nach der Geburt ihres Sohnes zurück. Merle Frohms fehlt weiter wegen einer Gehirnerschütterung. So geht es mit ihrer Genesung voran.

Interimstrainer Horst Hrubesch (72) geht mit den Rückkehrerinnen Sara Däbritz (Olympique Lyon) und Svenja Huth (VfL Wolfsburg) sein Comeback bei der Fußball-Nationalmannschaft der Frauen an. Das Duo gehört zum 23 Spielerinnen umfassenden Kader für die Nations-League-Spiele gegen Wales (27. Oktober) und Island (31. Oktober). Verzichten muss Hrubesch hingegen auf Torhüterin Merle Frohms vom VfL Wolfsburg, die schon in den Champions-League-Qualifikationsspielen der Wölfinnen wegen einer Gehirnerschütterung fehlte.

„Es hätte keinen Sinn gemacht, den ganzen Kader umzuwerfen“, sagte Hrubesch, der auf Experimente verzichtet: „Ich sehe viel Potenzial bei diesen Spielerinnen und habe daher großes Vertrauen, dass wir diese beiden wichtigen Nations-League-Spiele positiv gestalten werden. Wir wollen es zusammen angehen.“ Etwas schade ist das sicherlich für eine andere VfLerin. Vivien Endemann konnte bei den Wölfinnen zuletzt von sich reden machen – fand in Hrubeschs Aufgebot aber keine Berücksichtigung. Die Entscheidung bei Frohms sei „in enger Abstimmung mit dem Verein getroffen“ worden, sagte Hrubesch: „Hier möchten wir kein Risiko gehen. Die Gesundheit der Spielerinnen steht immer an oberster Stelle.“

Tommy Stroot macht leise Hoffnung auf Comeback von Merle Frohms

Laut VfL-Trainer Tommy Stroot dreht die 28-Jährige immerhin schon im Jogging-Tempo ihre Runden um den Trainingsplatz. „Sie hat momentan keine Reaktion, das ist wichtig“, sagt Stroot. Dem VfL wird die Torhüterin dementsprechend auch im Topspiel gegen die TSG Hoffenheim am Sonntag (14 Uhr) fehlen.

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Nach der Länderspielpause steht für die Stroot-Elf dann bereits der nächste Kracher an. Dann geht’s zum FC Bayern München. Mit Frohms? „Das könnte funktionieren“, macht Stroot leise Hoffnungen, grenzt aber ein: „Auch da ist es abhängig von Reaktionen, sobald die ersten Fallbelastungen kommen.“

Merle Frohms ist nach ihrer Gehirnerschütterung auf dem Weg der Besserung.
Merle Frohms ist nach ihrer Gehirnerschütterung auf dem Weg der Besserung. © regios24 | Darius Simka/regios24

DFB-Frauen mussen in der Nations League abliefern, wenn sie zum Olympia wollen

Doch zurück zum Nationalteam: Dort hatte Däbritz zuletzt wegen eines Trauerfalls gefehlt, Huth wegen der Geburt ihres Sohnes.

Zum Auftakt in die neu geschaffene Nations League hatte Deutschland gegen Dänemark mit 0:2 verloren, im zweiten Spiel mit 4:0 gegen Island gewonnen. Der Gruppensieger qualifiziert sich für die Finalrunde der Top-Vier-Nationen, die vom 21. bis 28. Februar 2024 ausgetragen wird. Die beiden Finalisten qualifizieren sich neben Gastgeber Frankreich für die Olympischen Spiele 2024 in Paris. Erreichen die Französinnen das Endspiel, erhält der Drittplatzierte das noch offene Olympiaticket.

VfL Wolfsburg stellt große Delegation für die Nationalmannschaft

Hrubesch hatte das Nationalteam der Frauen bereits von März bis November 2018 betreut und das Amt zuletzt interimsweise von der erkrankten Martina Voss-Tecklenburg übernommen.

Diese VfL-Spielerinnen sind dabei: Marina Hegering, Kathrin Hendrich, Felicitas Rauch, Jule Brand, Svenja Huth, Lena Lattwein, Lena Oberdorf, Alexandra Popp.