Wolfsburg. Für die Dortmund-Partie hofft der Techniker von Fußball-Bundesligist VfL Wolfsburg, dass sein Team in der richtigen Sportart unterwegs ist.

Mattias Svanberg kommt aus einer sportlichen Familie. Sein Vater kurvte als Eishockey-Profi durch die Arenen. Seine Mutter war Leichtathletin. Dass sich der Schwede in Diensten von Fußball-Bundesligist VfL Wolfsburg mit Alice Magnusson eine Fußballerin als Partnerin aussuchte, war da keine Überraschung. Mit einer Sportart kann der Spieler aber nicht so übermäßig viel anfangen: Tennis. Und erst recht nicht mit Niederlagen, deren Resultate aus diesem Bereich stammen könnten. Dass der VfL Wolfsburg in den vergangenen beiden Spielzeiten mit 1:6 und 0:6 beim kommenden Gegner Borussia Dortmund verlor, ist für den Mittelfeldspieler aber kein Grund für Samstag schwarz zu sehen.

Werte man es als Best-of-Five, könne man es immer noch drehen, sagte Svanberg am Dienstag scherzend und hofft auf einen Erfolg im dritten Satz. Die bittere 1:6-Niederlage des VfL am 16. April vergangenen Jahres kennt Svanberg nur vom Hörensagen, denn zu dieser Zeit spielte er noch für den FC Bologna und holte mit seinem Team am selben Tag ein 1:1 bei Juventus Turin. Anders beim deprimierenden 0:6 am 7. Mai dieses Jahres: Da stand der 24-jährige mit den Wolfsburgern auf dem Platz, wurde aber nach einer guten Stunde beim Stand von 0:5 erlöst. VfL-Coach Niko Kovac nahm den Techniker vom Feld.

Svanberg trifft Samstag auf seinen Freund Nmecha

Diesmal soll nun alles besser werden. Schließlich will Svanberg mit seinem Team nicht nur oben dran bleiben. Auch Felix Nmecha möchte er keinen Anlass zum Spott geben. Mit dem im Sommer zum BVB gewechselten Mittelfeldmann ist Svanberg gut befreundet, tauscht sich mit ihm immer mal wieder via Handy aus und traf ihn zuletzt in der Länderspielpause.

Der Schwede ist in seine zweite Saison beim VfL gegangen und die begann er ganz stark: Beim 2:0-Erfolg über Heidenheim gehörte Svanberg zu den Aktivposten im Wolfsburger Spiel und machte vor dem Tor des Aufsteigers mächtig Alarm. Beim

2:1-Sieg gegen Union Berlin

Schlussjubel vor der Fankurve: Der VfL Wolfsburg gewinnt das Heimspiel gegen Union Berlin mit 2:1.
Schlussjubel vor der Fankurve: Der VfL Wolfsburg gewinnt das Heimspiel gegen Union Berlin mit 2:1. © regios24 | Darius Simka
Die Cheftrainer Niko Kovac (VfL Wolfsburg) und Urs Fischer (Union Berlin) vor der Partie.
Die Cheftrainer Niko Kovac (VfL Wolfsburg) und Urs Fischer (Union Berlin) vor der Partie. © regios24 | Darius Simka
Robin Gosens (Union Berlin) und Ridle Baku (VfL Wolfsburg) im Zweikampf.
Robin Gosens (Union Berlin) und Ridle Baku (VfL Wolfsburg) im Zweikampf. © regios24 | Darius Simka
Yannick Gerhardt im Sprint, gegen Kevin Behrens.
Yannick Gerhardt im Sprint, gegen Kevin Behrens. © regios24 | Darius Simka
Auf der Tribüne saßen unter anderem Jörg Schmadtke und Bernd Osterloh als Gäste.
Auf der Tribüne saßen unter anderem Jörg Schmadtke und Bernd Osterloh als Gäste. © regios24 | Darius Simka
VfL-Stürmer Jonas Wind jubelt nach seinem Tor zum 1:0.
VfL-Stürmer Jonas Wind jubelt nach seinem Tor zum 1:0. © regios24 | Darius Simka
Der Däne zeigt sich in den ersten Saisonspielen sehr treffsicher.
Der Däne zeigt sich in den ersten Saisonspielen sehr treffsicher. © regios24 | Darius Simka
Jubel mit den Mannschaftskollegen um Maximilian Arnold.
Jubel mit den Mannschaftskollegen um Maximilian Arnold. © regios24 | Darius Simka
Der Ex-Wolfsburger Robin Knoche im Zweikampf mit Joakim Maehle.
Der Ex-Wolfsburger Robin Knoche im Zweikampf mit Joakim Maehle. © regios24 | Darius Simka
Diogo Leite (Union Berlin), Lovro Majer (VfL Wolfsburg) kämpfen um den Ball, Alex Kral (Union Berlin) schaut zu.
Diogo Leite (Union Berlin), Lovro Majer (VfL Wolfsburg) kämpfen um den Ball, Alex Kral (Union Berlin) schaut zu. © regios24 | Darius Simka
Joakim Maehle jubelt mit seinen Mannschaftskollegen nach seinem Tor zum 2:1.
Joakim Maehle jubelt mit seinen Mannschaftskollegen nach seinem Tor zum 2:1. © regios24 | Darius Simka
Der Ball geht auf den Kasten von Koen Casteels. Die VfL-Defensive stand über das Spiel hinweg stabil.
Der Ball geht auf den Kasten von Koen Casteels. Die VfL-Defensive stand über das Spiel hinweg stabil. © regios24 | Darius Simka
Janik Haberer (Union Berlin) und Mattias Svanberg (VfL Wolfsburg) im Zweikampf.
Janik Haberer (Union Berlin) und Mattias Svanberg (VfL Wolfsburg) im Zweikampf. © regios24 | Darius Simka
Maximilian Arnold verteidigt gegen Sheraldo Becker.
Maximilian Arnold verteidigt gegen Sheraldo Becker. © regios24 | Darius Simka
Dann folgt der Schlussjubel, Sportdirektor Sebastian Schindzielorz und Cheftrainer Niko Kovac mit dem Handschlag.
Dann folgt der Schlussjubel, Sportdirektor Sebastian Schindzielorz und Cheftrainer Niko Kovac mit dem Handschlag. © regios24 | Darius Simka
Der VfL Wolfsburg hat damit neun Punkte aus vier Spielen eingefahren.
Der VfL Wolfsburg hat damit neun Punkte aus vier Spielen eingefahren. © regios24 | Darius Simka
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am vergangenen Wochenende sah es anders aus. Svanberg hielt sich mit Vorstößen zurück, hielt mit Maximilian Arnold vor der Abwehr die Räume eng.

Wolfsburger wechselt gerne zwischen Defensive und Offensive

„Natürlich macht es mehr Spaß, anzugreifen und Tore zu erzielen“, sagte der Profi. Doch er möge es ebenso, defensiv zu spielen. Insbesondere der Mix zwischen beidem sei reizvoll. Und so fügt er sich indirekt in die Charakterisierung ein, die er selbst zu skandinavischen Fußballern liefert. Diese spielten oft mannschaftsdienlich, arbeiteten für das Team und seien eher auf den Gesamterfolg aus, so Svanberg – sicher ein Grund, warum Niko Kovac nach der Berlin-Partie eine persönliche Vorliebe für Skandinavier einräumte.

Svanberg ist mittlerweile weiter in Richtung Führungsspieler gereift. „Ich versuche zu helfen, auf und neben dem Platz“, erklärte er. Auch neuen Spielern greife er unter die Arme, etwa beim Abbau von Sprachbarrieren. Er selbst versteht die deutsche Sprache schon gut, beim aktiven Sprechen bevorzugt er englisch. Mit Amin Sarr hat er seit kurzem einen Landsmann im Team, der wie er aus Malmö stammt.

Tochter des Schweden feierte bereits Stadionpremiere

Auch privat trägt Svanberg mittlerweile mehr Verantwortung. Vor kurzem wurde er Vater. Die kleine Ellie schnupperte gegen Union sogar erstmals Stadionatmosphäre. „So früh hätte ich das auch nicht erwartet“, verriet der Spieler, fühlte sich dadurch aber nur zusätzlich motiviert. „Noch ist sie ungeschlagen“, witzelte Svanberg, der für Samstag alles nur nicht wieder ein deprimierendes Tennisergebnis erwartet. „Hoffentlich werden wir Fußball spielen“, meinte er.