Wolfsburg. Die Nationalspielerin verzichtet auf die Nations-League-Spiele. Lena Lattwein fährt zum DFB, sagt: „Wir müssen gleich abliefern.“

Svenja Huth strahlte am Sonntagnachmittag über beide Ohren. Mit der Fußball-Nationalspielerin, die eine Woche zuvor Mutter des kleinen Emil geworden war, freuten sich auch die mehr als 3700 Fans im AOK-Stadion, sogar ein Banner gab es: „Herzlich willkommen im Rudel, kleiner Wolf“. Dass der Offensivspielerin des VfL Wolfsburg trotz schönem Seitfallzieher an den Pfosten ein Tor beim 3:0-Erfolg gegen Bayer Leverkusen vergönnt blieb, trübte die Freude nur kurz. Huth sprach hinterher über ihr neues Familienglück zu dritt – und wie es für sie im DFB-Team weitergeht.

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Denn dort wird die Vize-Kapitänin bei der anstehenden Maßnahme pausieren. Ihre Nationalmannschafts-Mitspielerinnen müssen ohne sie die Nations-League-Premiere und damit die ersten Schritte bei der Qualifikation für die Olympischen Spiele wuppen. Am Freitag (18 Uhr) geht’s in Viborg gegen Dänemark, am Dienstag, 26. September, wartet in Bochum von 18.15 Uhr an Island mit VfLerin Sveindis Jonsdottir auf die Nationalmannschaft.

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„Natürlich bin ich mit Leib und Seele Sportlerin. Mit der Geburt unseres Sohnes stand außer Frage, dass ich nicht gleich zehn Tage am Stück wieder unterwegs bin. Ich möchte meinen Sohn aufwachsen sehen“, begründet Huth ihren absolut nachvollziehbaren Verzicht. „Das ist Zeit, die mir keiner zurückgibt, aber auch für Laura ist das eine oder andere ungewohnt. Da möchte sie Unterstützung, und daher war es ganz wichtig, bei ihr zu sein.“ Wenn Ende Oktober die Partien gegen Wales (27. Oktober, 17.45 Uhr) und das Rückspiel in Island (31. Oktober, 20 Uhr) anstehen, könnte sie wieder mit von der Partie sein. „Ich gehe davon aus“, so Huth, die damit Rücktritts-Spekulationen erst einmal vom Tisch wischt.

Nationalspielerin Svenja Huth war nach dem 3:0 gegen Leverkusen bester Dinge. Natürlich wegen des Wolfsburger Auftaktsiegs, aber auch wegen ihres privaten Glücks.
Nationalspielerin Svenja Huth war nach dem 3:0 gegen Leverkusen bester Dinge. Natürlich wegen des Wolfsburger Auftaktsiegs, aber auch wegen ihres privaten Glücks. © dpa | Sebastian Gollnow

Svenja Huth: Haben uns zu Hause schon gut eingelebt

Die erste Woche zu dritt mit Ehefrau Laura und Sohnemann Emil hat die 32-Jährige komplett genossen: „Wir haben uns zu Hause gut eingelebt und haben schon unseren Rhythmus entwickelt, es ist eine Bereicherung für unser Leben. Das macht mich glücklich und stolz.“ Auch der Schlaf kommt für die Neu-Mami nicht zu kurz. „Unser kleiner Emil schläft ganz gut, von daher passt das“, sagt sie grinsend. Fast hätte Huth beim 3:0 gegen Leverkusen auch noch ein Tor beigesteuert, nachdem sie nach knapp einer Stunde eingewechselt wurde: „Schade für den Moment, aber beim nächsten Mal ist er vielleicht drin.“

Huth fährt nach dem erfolgreichen Bundesliga-Start nicht zum Nationalteam, insgesamt sind aber neun Spielerinnen für die DFB-Auswahl nominiert, sieben standen gegen Leverkusen in der Startelf. Eine von ihnen ist Lena Lattwein, die gegen Bayer das 2:0 erzielte und als einzige defensive Absicherung im Mittelfeld ein gutes Spiel machte. Mit welchen Gefühlen reist sie nach dem WM-Vorrunden-Aus Anfang August erstmals wieder zur Nationalmannschaft? „Wir hatten in der Zwischenzeit Gespräche mit dem Trainerteam. Ich fahre mit einem ganz angenehmen Gefühl dahin.“

Lena Lattwein (2. von rechts) nach ihrem Kopfballtor zum 2:0 gegen Leverkusen.
Lena Lattwein (2. von rechts) nach ihrem Kopfballtor zum 2:0 gegen Leverkusen. © regios24 | Darius Simka

Lattwein: Keine Zeit für große Analysen

Lattwein gibt auch einen kurzen Ausblick auf die kommenden Tage, in denen Ex-VfL-Co-Trainerin Britta Carlson die erkrankte Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg vertritt. Sie sagt: „Wir machen einen kurzen WM-Rückblick, das muss gemacht werden. Dann geht es ganz klar um die kommenden zwei Spiele: Die müssen gewonnen werden, es geht um die Olympia-Quali. Das ist ein sehr wichtiges Turnier, an dem wir teilnehmen wollen. Der Blick zurück darf nicht zu umfangreich werden.“ Die 23 Jahre alte Mittelfeldspielerin findet’s gut, dass es gleich mit Pflichtspielen wieder losgeht: „Da müssen wir gleich funktionieren und abliefern und es ist keine Zeit für große Analysen.“

Die Nationalmannschafts-Teilnehmerinnen des VfL in der Nations League im Überblick:

Deutschland (9): Merle Frohms, Kathrin Hendrich, Marina Hegering, Felicitas Rauch, Lena Lattwein, Lena Oberdorf, Chantal Hagel, Jule Brand, Alexandra Popp. Gegner sind Dänemark (22. Sept., 18 Uhr) und Island (26. Sept., 18.15 Uhr)

Niederlande (3): Lynn Wilms, Dominique Janssen, Fenna Kalma. Gegner sind Belgien (22. Sept., 20.30 Uhr) und England (26. Sept., 20 Uhr)

Island (1): Sveindis Jonsdottir. Gegner sind Wales (22. Sept., 20 Uhr) und Deutschland (26. Sept., 18.15 Uhr).

Polen (1): Ewa Pajor. Gegner sind Griechenland (22. Sept., 19 Uhr) und Ukraine (26. Sept., 18 Uhr).

Schweiz (1): Riola Xhemaili. Gegner sind Italien (22. Sept., 19.30 Uhr) und Spanien (26. Sept., 21 Uhr)

Slowenien (1): Sara Agrez. Gegner sind Tschechien (22. Sept., 16 Uhr) und Bosnien und Herzegowina (26. Sept., 16 Uhr).