Liverpool. Aus dem Ruhestand hat Jörg Schmadtke in England eine neue Aufgabe übernommen. Das sagt der ehemalige Wolfsburger Geschäftsführer zum Job mit Klopp.

Jörg Schmadtke arbeitet beim FC Liverpool als Sportdirektor auf Probe. „Wir haben einen Jahresvertrag abgeschlossen, haben aber die Möglichkeit, im August zu fragen, sind wir uns beide noch sicher oder nicht“, sagte ehemalige Geschäftsführer des Fußball-Bundesligisten VfL Wolfsburg in einem Interview dem TV-Sender Sky. „Wenn sich einer nicht sicher ist, dann geben wir uns die Hand und ich kriege vielleicht mal ein Ticket, wenn ich vorbeischauen möchte“, fügte der 59-Jährige an.

Schmadtke, der zuletzt viereinhalb Jahre lang als Geschäftsführer beim Fußball-Bundesligisten VfL Wolfsburg tätig war und sich dort im vergangenen Januar eigentlich in den Ruhestand verabschiedet hatte, hat seine neue Tätigkeit beim FC Liverpool am 1. Juni begonnen. Mit seiner Aussage bestätigte er erstmals Berichte britischer Medien, wonach er einen kurzfristig angelegten Vertrag unterschrieben hat. Der Club selbst hatte keine Angaben über die Vertragslaufzeit gemacht.

Das ist die Aufgabe von Jörg Schmadtke beim FC Liverpool

Nach einer eher mäßigen Saison mit dem Verpassen der Champions League und der Qualifikation nur für die Europa League steht der FC Liverpool vor einem personellen Umbruch. Frühere Leistungsträger wie Roberto Firmino (Al-Ahli) und James Milner (Brighton & Hove Albion) sowie der Ex-Leipziger Naby Keita, der zum Bundesligisten SV Werder Bremen gewechselt ist, haben den Verein bereits verlassen.

Seine Aufgabe bestehe darin, Trainer Jürgen Klopp bei Transfers möglichst gute Vorlagen zu geben, damit er die bestmöglichen Entscheidungen treffen könne. Er sei der Sportdirektor und im Prinzip Dienstleister, sagte Schmadtke. „Wir haben einen Owner, der mitentscheidet, und wir haben Jürgen Klopp, der ist nicht nur Trainer, sondern der Manager, also der Entscheider“, erklärte der frühere Torhüter.

Schmadtke: Nicht „alle Fernrohre nach Deutschland gerichtet“

Schmadtke schließt nicht aus, dass der englische Fußball-Traditionsklub noch einen weiteren Akteur aus der Bundesliga verpflichtet. „Es gibt natürlich immer auch in Deutschland Spieler, die eine Attraktivität haben. Dann ist meine Erfahrung auf dem Markt gefragt. Weil ich natürlich ein bisschen weiß, wie bezahlt wird, wie die Gegenseite bei Verhandlungen vorgeht“, sagte der 59-Jährige im Sky-Interview.

Die Reds hatten bereits den Ungarn Dominik Szoboszlai als Königstransfer für 70 Millionen Euro Ablöse von RB Leipzig unter Vertrag genommen. Schmadtke will seinen „Heimvorteil“ nutzen: „Der deutsche Markt ist mein Heimatmarkt und für mich natürlich leichter. Aber es ist nicht so, dass wir jetzt alle Fernrohre nach Deutschland gerichtet haben.“

Er sieht die Aufgabe an der Seite von Klopp als „ganz neue Herausforderung“, die er gerne angenommen habe: „Eine spezielle Nummer, ein anderes Land, andere Abläufe. Wenn Liverpool ruft, ruft ein Großer. Dann verändert man sein Mindset und überlegt, ob es vielleicht nicht doch gut wäre, nochmal was Neues auszuprobieren. Deswegen ist es am Ende auch so gekommen und bisher bin ich auch sehr happy darüber.“