Wolfsburg. Die Mittelfeldspielerin des VfL Wolfsburg wird zunächst für ein Jahr an den Main verliehen. Möglich, dass es danach keine Rückkehr mehr gibt.

Wenn Nationalspielerin Felicitas Rauch von der Weltmeisterschaft in Australien und Neuseeland (20. Juli bis 20. August) zum VfL Wolfsburg zurückkehrt, dann wird die Linksverteidigerin die eigenen vier Wände verwaist vorfinden. WG-Mitbewohnerin Pia-Sophie Wolter ist dann erst einmal nicht mehr da. Die 25 Jahre alte Mittelfeldspielerin wird den Klub, für den sie seit 2018 kickt, kurz vor dem Beginn der Vorbereitung am Donnerstag noch verlassen und geht auf Leihbasis für ein Jahr zum Bundesliga-Dritten Eintracht Frankfurt.

„Zunächst eine Spielzeit“ - VfL-Statement klingt nach Abschied

Wolters Vertrag in Wolfsburg gilt zwar noch bis 2025, doch in der Pressemitteilung des Klubs klingt durch, dass die Eintracht sich eine Kaufoption gesichert haben dürfte. „Für zunächst eine Spielzeit“ werde Wolter an den Main gehen. Die einmalige Nationalspielerin in anderen Farben als grün und weiß - vor ihrer VfL-Zeit kickte sie in Bremen, gab für Werder ihr Bundesliga-Debüt - zu sehen, ist erst einmal ungewohnt.

Sportlich ergibt dieser Schritt allerdings komplett Sinn: Nach ihrem Kreuzbandriss im Oktober 2021 konnte die sympathische Außenspielerin, die neben dem Fußball auch viele Termine für den VfL wahrgenommen hat, nicht mehr an ihre Spielzeiten von vor der Verletzung anknüpfen. Davor hatte sie zum erweiterten Startelf-Kreis gezählt, sich beim VfL stetig weiterentwickelt. Stroot setzte sie in der vergangenen Saison dann nur sporadisch und als Joker ein, auf den offensiven Außen hatte er allerdings auch noch zahlreiche weitere Optionen neben der 25-Jährigen. Zehn Spiele, keines über 90 Minuten, stehen in 2022/23 für sie zu Buche. Nach ihrem Länderspieldebüt im September 2021 kam kein weiteres mehr dazu.

Wolter: Freue mich auf neue Herausforderung

Dass Wolter der Schritt zum Liga-Konkurrenten nicht leicht fiel, ist nachvollziehbar wie glaubhaft. Aber sie sagt: „Es ist für mich jetzt an der Zeit, einen anderen Weg zu gehen, da ich in Frankfurt eine höhere Chance sehe, mehr Spielzeit als in der vergangenen Saison zu bekommen.“ Wolter weiter: „ Ich war immer sehr stolz darauf, für den VfL spielen zu dürfen und habe die Zeit sehr genossen. Nun freue ich mich wirklich sehr auf die neue Herausforderung und über das mir entgegengebrachte Vertrauen.“ Die Eintracht zitiert die Mittelfeldspielerin wie folgt: „Ich möchte hier wieder mehr Spielzeit sammeln, was in Wolfsburg zuletzt nicht der Fall war, und gleichzeitig spielerisch dort anknüpfen, wo ich gerade vor meiner Verletzung aufgehört habe.“

Das Statement von Ralf Kellermann, Direktor Frauenfußball beim VfL, klingt schon sehr danach, als würde es kein Wolfsburger WG-Comeback im kommenden Sommer geben: „Wir wünschen Pia persönlich alles Gute und bedanken uns für ihren immer vorbildlichen Einsatz.“