Wolfsburg. Nach 2020 und 2021 kommen die deutschen Meisterschaften 2024 wieder ins Eintracht-Stadion. Der VfL könnte ein Großaufgebot stellen.

Die Nachricht, die der deutsche Leichtathletik-Verband am Mittwoch veröffentlichte, hat beim VfL Wolfsburg erst einmal für Überraschung, dann für große Freude gesorgt: Nach 2020 und 2021 werden die deutschen Leichtathletik-Meisterschaften 2024 am 29. und 30. Juni wieder im Braunschweiger Eintracht-Stadion stattfinden. Möglicherweise sogar mit einem grün-weißen Aufgebot, das so stark sein könnte, wie seit vielen, vielen Jahren nicht mehr.

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Denn von den Wolfsburger Leichtathleten kommen zahlreiche Sportler infrage. Allen voran Deniz Almas, der 2020 im Eintracht-Stadion sein vielleicht wichtigstes Rennen hinlegte, und sich nach 10,09 Sekunden den Titel über 100 Meter sichern konnte. Er hatte zuletzt im Gespräch mit unserer Zeitung betont, dass er nur zu gerne noch einmal an diesem Ort des Triumphs starten würde. Almas ist aber bei Weitem nicht der einzige VfLer, der über 100 Meter dabei sein könnte. Auch Niels Giese, 2021 DM-Dritter an gleicher Stelle, nimmt nach schwerer Verletzung wieder Anlauf. Mit den Toptalenten Tobias Morawietz und Nele Jaworski, die im Vorjahr in Berlin über 200 m überraschend auf Platz 6 gesprintet war, haben zwei weitere Wolfsburger große DM-Chancen.

Deniz Almas: Ein gutes Stadion für eine DM

Über 400 m könnten sogar ebenfalls zwei VfLerinnen in Braunschweig starten: Luna Thiel visiert die DM 2023 in Kassel als Comeback-Termin an. Sie war erst zum 1. Januar nach Wolfsburg gewechselt, hat sich dann verletzt. Olympia in Paris ist für sie das Fernziel, die DM ist für sie, aber auch für alle anderen Kandidaten, die letzte Chance für ein Paris-Ticket. Seit diesem Jahr startet auch Pernilla Kramer über die 400 m. Möglich, dass sie es schon nach Kassel schafft. Für das kommende Jahr ist die DM-Teilnahme aber ganz sicher ein Ziel. Und mit Louis Quarata könnte sich ein Wolfsburger auch über 800 m für Braunschweig qualifizieren. In Summe wären das also bis zu sieben Wolfsburger.

VfL-Coach Johannes Breitenstein hätte nicht damit gerechnet, dass die DM nach nur zwei Jahren Pause wieder nach Braunschweig vergeben wird. Er freut sich natürlich trotzdem, ganz abgesehen von einer ganz kurzen Anreise ist das etwas Besonderes, zumal die Meisterschaften 2020 (komplett ohne Zuschauer) und 2021 (vor nur 2000 Zuschauern) mit Corona-Beschränkungen nicht unbedingt unbeschwert waren. „Das sind wirklich gute Nachrichten, Braunschweig ist für uns ja fast ein Heimspiel“, so der Trainer. Almas sagte zuletzt: „Ich finde, es ist ein sehr gutes Stadion für eine deutsche Meisterschaft.“

Die Menschen in der Region können sich auf ein sportliches Ereignis der Spitzenklasse freuen.
Thorsten Kornblum, Oberbürgermeister von Braunschweig

Warum eigentlich schon wieder Braunschweig? „Vor allem die vertrauensvolle und mutige Zusammenarbeit während der Corona-Pandemie war zuletzt sehr vorbildlich. In Braunschweig haben wir bisher sowohl bei der Team-EM als auch bei den vorhergehenden Meisterschaften sehr gute Voraussetzungen für die Athlet:innen vorgefunden, was für den finalen Qualifikationswettbewerb für die Olympischen Spiele in Paris von enormer Bedeutung sein wird“, begründete der DLV-Vorstandsvorsitzende Idriss Gonschinska in einer Pressemitteilung. Und Braunschweigs Oberbürgermeister Thorsten Kornblum legte nach: „ Unsere Stadt bietet hervorragende Bedingungen für diese hochklassige Veranstaltung und eine Menge Erfahrung im Ausrichten großer Leichtathletik-Meisterschaften, eine gute touristische Infrastruktur und nicht zuletzt ein begeisterungsfähiges Publikum. Die Menschen in der Region können sich auf ein sportliches Ereignis der Spitzenklasse freuen.“