Stuttgart. Der VfL-Retter von 2018 denkt im Nachgang gerne an seine Zeit beim VfL Wolfsburg zurück. Eine Rolle spielt das vor dem Wiedersehen aber nicht.

Trainer Bruno Labbadia hat seine Rettungsaufgaben bei seinem heutigen Klub VfB Stuttgart und seinem früheren Verein VfL Wolfsburg als „ähnlich schwer“ bezeichnet. „Ich habe mal nach Wolfsburg gesagt, dass es für mich die schwierigste Aufgabe war. Es ist schon vergleichbar ein bisschen“, sagte der 57 Jahre alte Trainer des VfB Stuttgart am Donnerstag. Am Samstag (15.30 Uhr) trifft Labbadia mit den abstiegsbedrohten Schwaben auf den VfL.

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Labbadia hatte die Grün-Weißen am 20. Februar 2018 vom zurückgetretenen Martin Schmidt übernommen. Mit drei Unentschieden und zwei Siegen elf Spielen stand am ende Relegations-Rang 16. In der Saison-Verlängerung setzte sich der VfL dann gegen den Zweitliga-Dritten Holstein Kiel (3:1, 1:0) durch und feierte den Klassenerhalt. Nach dieser Saison übernahmen Manager Jörg Schmadtke und Sportdirektor Marcel Schäfer beim VfL, und Labbadia führte die Mannschaft als Trainer in der Spielzeit 2018/19 in die Europa League, verabschiedete sich mit einem furiosen 8:1-Heimsieg gegen Wolfsburg.

Erleichterung nach der geschafften Relegation 2018 mit dem Sieg bei Holstein Kiel. Trainer Bruno Labbadia bedankte sich bei den mitgereisten VfL-Fans.
Erleichterung nach der geschafften Relegation 2018 mit dem Sieg bei Holstein Kiel. Trainer Bruno Labbadia bedankte sich bei den mitgereisten VfL-Fans. © regios24 | Darius Simka

Labbadia zog selbst den Schlussstrich beim VfL

Der heute 57 Jahre alte Coach erinnert sich: „Ich habe eine sehr schwierige Zeit da am Anfang gehabt und eine wahnsinnig schöne Zeit. Wenn es sich so komplett dreht, ist das schon was Besonderes. Ich habe da gern gearbeitet“, sagte Labbadia, der nach seinem Start auch bei den VfL-Fans einen ganz schweren Stand hatte. Trotz des sportlichen Erfolgs, den der Coach nach seiner ersten kompletten VfL-Saison vorweisen konnte, gingen Klub und Trainer getrennte Wege. Labbadia selbst zog diesen Schlussstrich.

Im März 2019 zitierte ihn der Wolfsburger Klub wie folgt: „Eine weitere Zusammenarbeit wäre für den VfL nur zielführend und sinnvoll, wenn ein konsequenter fachlicher Austausch zwischen den sportlichen Verantwortlichen über die gesamte Saison gegeben wäre. Da unsere Vorstellungen nicht zu einhundert Prozent übereinstimmen, habe ich für mich diesen Entschluss gefasst.“ Anders gesagt: Die Chemie zwischen Schmadtke und Labbadia stimmte genauso wenig wie die Vorstellungen über die Transferpolitik.

VfB-Coach: Es ist ein besonderes Spiel

So gerne Labbadia beim VfL auch gearbeitet hat; in der aktuellen Situation bedeutet das nichts. „Ich bin jetzt beim VfB Stuttgart und weiß, wie wichtig das Spiel für uns ist. Es ist nur ein besonderes Spiel, weil wir drei Punkte brauchen.“

Aus den bereits erfolgreich absolvierten Rettungsmissionen könne er etwas für die Herausforderung beim VfB lernen. „Der ganze Druck, der immer größer wird, dass man versucht, den immer wieder so gut es geht von der Mannschaft fernzuhalten“, nannte Labbadia als Beispiele. „Dass man Ruhe bewahrt, dass man eine klare Linie gibt. Trotzdem ist jeder Abstiegskampf verschieden.“ Das Ergebnis soll nun in Stuttgart allerdings kein anderes sein wie 2018 in Wolfsburg – im Notfall auch wieder mit dem Umweg Relegation.

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