Frankfurt. Trotz Gelb-Rot für Tisserand feiert der Wolfsburger Fußball-Bundesligist bei der Eintracht einen 2:0-Erfolg.

Der VfL hat seine Sieglos-Serie in der Fußball-Bundesliga beendet – und zwar ausgerechnet bei einem der heimstärksten Teams. Bei Eintracht Frankfurt bejubelten die Wolfsburger nach vier Liga-Spielen ohne Sieg wieder drei Punkte. Trotz mehr als 45 Minuten in Unterzahl nach einem Platzverweis für Marcel Tisserand siegte die Mannschaft von VfL-Coach Oliver Glasner vor 50.700 Zuschauern in der Commerzbank-Arena mit 2:0 (1:0).

Im Vergleich zum 0:2 gegen Bayer Leverkusen vor der Länderspielpause tauschte Glasner auf drei Positionen: Keeper Koen Casteels (Haarriss im Wadenbein) stand erstmals seit dem 30. August (1:1 gegen Paderborn) wieder im Tor. John Anthony Brooks verteidigte anstelle von Robin Knoche, und auf der offensiven Außenposition erhielt Admir Mehmedi nach auskuriertem Muskelfaserriss den Vorzug vor Felix Klaus.

Wolfsburg gewinnt in Frankfurt 2:0

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Die Wolfsburger zeigten ein richtig gutes Auswärtsspiel. Vor allem, wenn man bedenkt, dass sie wettbewerbsübergreifend die vergangenen sieben Spiele nicht mehr gewonnen hatten, zudem in den vergangenen drei Bundesliga-Spielen ohne eigenes Tor geblieben sind. Der VfL war sehr aggressiv, überließ der Eintracht die Spielkontrolle, stand defensiv aber sicher. Zweimal war’s eng: Erst klärte Rückkehrer Casteels einen Kopfball von Goncalo Paciencia zur Ecke (9. Minute), dann klärte Jeffrey Bruma im letzten Moment nach einem langen Ball des Ex-Wolfsburgers Makoto Hasebe vor Paciencia in höchster Not (21.). Bas Dost verpasste zudem eine Hereingabe von Filip Kostic knapp (27.).

Offensiv setzten die Gäste immer wieder Nadelstiche: So scheiterte William nach feinem Schnittstellen-Pass von Kapitän Josuha Guilavogui noch an SGE-Torwart Felix Wiedwald (10.). Doch schon kurz darauf war der VfL erfolgreicher: Jérôme Roussillon legte mit der Brust ab für Maximiliam Arnold, dessen 22-Meter-Schuss im 200. Bundesliga-Spiel Torjäger Wout Weghorst mit dem Kopf unhaltbar für Wiedwald abfälschte (19.) – es war das erste Bundesliga-Tor der Wolfsburger seit dem 19. Oktober, als Weghorst in Leipzig kurz vor Schluss für den 1:1-Endstand gesorgt hatte.

Kurz vor der Pause gab’s dann einen empfindlichen Rückschlag für den VfL: Der bereits verwarnte Tisserand fuhr im Luftzweikampf gegen Paciencia den Arm aus, erwischte den portugiesischen Angreifer im Gesicht – und musste mit Gelb-Rot runter (45.+1). Es war im 63. Bundesliga-Spiel der erste Platzverweis für den Innenverteidiger.

Zur Pause musste Glasner somit umstellen, brachte für den offensiven Mehmedi Robin Knoche als Tisserand-Ersatz. Natürlich verlagerte sich das Spiel nun deutlich in Wolfsburgs Hälfte. Dosts Treffer in der 49. Minute zählte aber wegen Abseits zurecht nicht. Dann klärte Arnold gerade noch vor dem Ex-Wolfsburger (51.). Damit hatte der VfL in Unterzahl die erste Drangphase Frankfurts aber auch schon überstanden – und hätte seine Führung nun fast noch ausgebaut. Einen Arnold-Freistoß von der linken Seite – den er selbst nach einem 60-Meter-Solo herausgeholt hatte – brachte Bruma aufs Eintracht-Tor, aber Wiedwald war auf dem Posten (53.).

Wolfsburg hatte nun immer mal etwas Entlastung, bevor aber der 60. Minute die nächste Angriffswelle der Gastgeber heranrollte. Aber der VfL stand im Kollektiv sehr sattelfest, wurde einmal ein Wolfsburger überspielt, half ein anderer aus. Und dieser großartige Kraftakt, diese starke Kollektivleistung wurde belohnt. Auch wenn der zweite VfL-Treffer ein Frankfurter Geschenk war: Einen Rückpass von Martin Hinteregger auf Wiedwald spielte der Torhüter direkt in die Füße des lauernden Joao Victor, der aus kurzer Distanz keine Mühe hatte auf 2:0 für die Gäste zu stellen (65.). Für den brasilianischen Sommerzugang war es das erste Bundesliga-Tor.

Das Ergebnis hatte Bestand, weil die Wolfsburger hinten weiter dicht gestaffelt standen, bärenstark verteidigten und weil Frankfurt gegen das VfL-Abwehrbollwerk nichts Entscheidendes einfiel. Erik Durms Versuch nach 86 Minuten war noch die beste Gelegenheit, aber Casteels war dran. In der Schlussphase durfte sogar mit Xaver Schlager ein weiterer Wolfsburger sein Comeback nach Knöchelbruch feiern.

Spiel kompakt

Eintracht Frankfurt: Wiedwald – Hinteregger, Hasebe, N’Dicka (61. da Costa) – Durm, Sow, Rode (46. Kamada), Kostic – Gacinovic (68. Silva) – Paciencia, Dost.

VfL Wolfsburg: Casteels – Tisserand, Bruma, Brooks – William, Guilavogui, Arnold (86. Schlager), Roussillon – Victor (77. Steffen), Weghorst, Mehmedi (46. Knoche).

Tore: 0:1 Weghorst (19.), 0:2 Victor (65.).

Gelbe Karten: Sow, Kostic / Arnold (2.), Guilavogui (2.), Steffen (2.).

Gelb-Rot: Tisserand (VfL/45.+1).

Schiedsrichter: Daniel Siebert (Berlin).

Zuschauer: 50.700 in der Commerzbank-Arena, davon 900 aus Wolfsburg.