Wolfsburg. „Einmal pro Woche oder alle zwei Wochen“ telefoniert Bruma nach eigener Aussage mit Virgil van Dijk.

Jeffrey Bruma wirkt wie jemand, der in sich ruht. Bei Fußballprofis wie ihm ist das oft der Fall, wenn sie erfolgreich, unumstritten und Stammspieler bei ihrem Klub sind. Das Kuriose: Der seit 2016 beim Bundesligisten VfL Wolfsburg unter Vertrag stehende Abwehrspieler spielt erst seit kurzem wieder eine Rolle bei den „Wölfen“. Zu seinen jüngsten guten Leistungen gratulierte dann aber auch ein befreundeter Weltstar dem 27-Jährigen.

„Einmal pro Woche oder alle zwei Wochen“ telefoniert Bruma nach eigener Aussage mit Virgil van Dijk. Der ist kein Geringerer als Europas Fußballer des Jahres in Diensten des englischen Topklubs FC Liverpool. „Er ist einer meiner besten Freunde im Fußball. Wir kennen uns, seit wir elf oder zwölf Jahre alt sind.“ Wie Bruma ist van Dijk Niederländer mit surinamischen Wurzeln. Beide sind Jahrgang 1991 und durchliefen gemeinsam die Nachwuchs-Auswahlen ihres Heimatlandes bis hoch zur A-Elf. „Wir haben richtig viele Spiele zusammen gemacht in der Nationalmannschaft“, berichtet Bruma.

Über die Freundschaft zu seinem zuletzt deutlich erfolgreicheren Kumpel erzählt er nur, weil er darauf angesprochen wird. Während Bruma sich beim VfL lange mit Verletzungen herumplagte, im Frühjahr an Schalke 04 verliehen war und im Sommer abgegeben werden sollte, stieg van Dijk in Liverpool zum Weltstar auf, obwohl es noch bis vor einigen Jahren danach ausgesehen hatte, als ob Brumas Karriere erfolgreicher verlaufen sollte.

Doch in Wolfsburg am Tiefpunkt angekommen, nutzte Bruma unter dem neuen Trainer Oliver Glasner die Gunst der Stunde, als aufgrund von Ausfällen Innenverteidiger-Not beim VfL herrschte. In den vergangenen vier Partien (1:0 in Mainz, 1:1 in St. Etienne, 1:0 gegen Union Berlin und jüngst 1:1 in Leipzig ) spielte er jeweils 90 Minuten durch. Robin Knoche und auch der zuletzt verletzte John Anthony Brooks müssen sich plötzlich hinten anstellen. „Ich bin wieder gesund, fühle mich gut, kann zeigen, was ich draufhabe. Und ich bin hungrig nach Erfolg“, nennt Bruma Gründe für seinen persönlichen Aufschwung. Positive Folge: „Irgendwann war das Vertrauen des Trainers da.“

Angst, seinen neuen Stammplatz in der Mitte der Dreier-Abwehrkette wieder zu verlieren, zeigt der Niederländer zumindest nicht. „Ich spüre keinen Druck. Fast alle sind wieder fit, das gibt dem Trainer Optionen. Das sollte uns noch stärker machen.“ Gelassen fügt er hinzu: „Ich freue mich auf jedes Spiel, das ich spielen kann.“ Und mit ihm bestimmt auch Kumpel van Dijk, dessen Gratulationsanrufe möglicherweise künftiger noch mehr werden. Der nächste erreicht Bruma vielleicht schon am Donnerstagabend nach dem Europa-League-Match bei KAA Gent aus Belgien.

Europa-League-Gruppenspiel

KAA Gent – VfL Wolfsburg,

Donnerstag, 18.55 Uhr (live bei DAZN).