Monaco. Drei Wochen vor der Leichtathletik-WM sind mehrere prominente Athleten suspendiert. Weltverbandschef Coe äußert sich mit deutlichen Worten.

Nach den jüngsten Doping-Schlagzeilen in der Leichtathletik hat sich Weltverbands-Präsident Sebastian Coe verärgert über Verstöße gegen die Meldepflicht geäußert.

So war jüngst 100-Meter-Hürden-Weltmeisterin und -Weltrekordlerin Tobi Amusan wegen drei solcher Verstöße suspendiert worden. Der Fall der Nigerianerin soll noch vor den Weltmeisterschaften in Budapest vom 19. bis 27. August verhandelt werden, ihr droht eine Sperre.

„Die große Mehrheit der Athleten, die nicht betrügen, hat keine Probleme mit der Meldepflicht. Es ist doch sehr einfach: Sie müssen für eine Stunde am Tag angeben, wo sie sind. Das ist doch keine Gehirnchirurgie“, sagte Coe in einer internationalen Medienrunde. „Die gleichen Athleten, die sich über die Meldepflicht beschweren, posten am Tag stündlich etwas.“ Alle Sportler, die er kenne, nähmen die Meldepflicht sehr ernst. „Sorry, das ist nicht so schwierig“, betonte der 66 Jahre alte Brite.

Der zweimalige Olympiasieger unterstrich, die Leichtathletik habe ihren Ruf in den vergangenen beiden Jahren bei Weitem mehr verbessert als jede andere Sportart, weil sie die Themen rings um Doping angegangen sei.

Zuletzt war auch Stabhochsprung-Olympiasieger Thiago Braz aus Brasilien wegen Doping-Verdachts suspendiert worden, ihm wird die Annahme eines anabolen Steroids vorgeworfen. Braz hatte 2016 daheim in Rio de Janeiro Gold gewonnen.

Zudem gab es in den vergangenen Jahren immer wieder Fälle kenianischer Läuferinnen und Läufer, denen Verstöße nachgewiesen wurden. Coe erklärte die gestiegene Zahl positiver Fälle auch mit den verstärkten Anstrengungen im Kampf gegen Doping in Kenia. Einige Sportlerinnen und Sportler aus dem ostafrikanischen Land, das zu den weltweit stärksten Nationen in den Lauf-Disziplinen gehört, zählten zu den am meisten getesteten Athleten überhaupt. Er wolle das Wort „Ziel“ aber nicht benutzen, sagte Coe.