Braunschweig. Classico-Turnierchef Axel Milkau spricht über seine Erwartungen und seine Zukunft.

In drei Tagen wird in der Braunschweiger Volkswagen-Halle wieder internationaler Spitzensport geboten. Beim Braunschweig Classico geben sich lokale Größen, Supertalente und Top-Springreiter die Klinke in die Hand. Vor dem Start sprach Turnierchef Axel Milkau mit unserer Zeitung über...

… den Stand der Vorbereitung: Milkau beobachtet die Planung des Classicos von der ersten bis zur letzten Minute „aus der Vogelperspektive. So kann ich den Überblick behalten und neue Entwicklungen am besten anstoßen“, sagt er.

… seine Helfer: Zwei hauptamtliche und eine Hand voll ehrenamtliche Kräfte unterstützen Milkau in den Vorbereitungen. „Sie sind in der Turnierorganisation unersetzlich“, sagt Milkau. Aktuell werden Gästelisten geschrieben, und viel kleinteilige Arbeit fällt an. Unter anderem die Koordination der externen Helfer. Im Verlauf der Veranstaltung sind etwa 200 Ehrenamtliche in 14 Gruppen im Einsatz. Sogar 700 Personen arbeiten am Classico mit, wenn die externen Firmen hinzugezählt werden. „Damit jedes Detail funktioniert, müssen wir uns bei der Organisation viele Gedanken machen“, sagt Milkau.

… seine Erwartungen an den Braunschweig Classico: „Die werden so langsam größer. Je näher das Turnier rückt, desto größer wird das Kribbeln“, sagt der Turnierchef. Der Kartenverkauf sei gut angelaufen. Zahlen will Milkau noch nicht nennen. Er hofft stattdessen, dass sich kurzentschlossen noch viele Reitsportfans auf den Weg in die Löwenstadt machen. Aus sportlicher Sicht freue es ihn, dass es in diesem Jahr gelingt, einen Mix aus ambitionierten Reitern und hochtalentierten Nachwuchsreitern in den Arenasand zu schicken. „Ich glaube, wir werden wieder verdammt rasanten Sport bieten“, ist sich Milkau sicher.

… die Motivation, Jahr für Jahr ein Top-Turnier auf die Beine zu stellen: „Ich glaube, diese Motivation kommt aus einem Vertrauensbonus, der einem seit Jahren von unseren Besuchern entgegengebracht wird“, erklärt Milkau. Positive Rückmeldungen, neue Sponsoren – all das lasse ein klares Meinungsbild entstehen, dass dieses Turnier gewollt ist. Außerdem lobt der 57-Jährige sein Team, dem es gelingt, Milkau immer wieder zu neuen Ideen, Gedanken und Strategien zu motivieren. „Die kommen nicht von mir alleine, sondern wie überall auch vom Nachwuchs“, sagt Milkau hocherfreut.

… das Ende seiner Zeit als Präsident im Pferdesportverband Hannover: „Acht Jahre sind eine lange Zeit“, sagt Milkau. Es sei ein Riesenaufwand, einen Verband zu leiten, der ungefähr 92.000 Mitglieder in etwa 700 Vereinen unterstellt hat. „Da muss man fast hauptamtlich unterwegs sein“, erklärt Milkau. Er sei damals in den Vorstand geholt worden, um unpopuläre Themen anzufassen und einen Reformprozess anzustoßen. Dieser ist nun kurz vor dem Abschluss.

… seine Zukunft: Milkau hofft, dass von nun an eine neue Generation den Pferdesportverband führt. Er selbst will sich nun mehr der Vermarktung des Reitsports und dem Handel mit Pferden widmen. „Ich bin der Meinung, der Handel hat durch die Globalisierung eine unglaubliche Perspektive erhalten“, erläutert er. Gute Pferde werden immer gebraucht.

… sein Rückblick auf die acht Jahre als Präsident: „Ich habe sicherlich eins gelernt, nämlich dass ich noch mehr Respekt vor dem Ehrenamt habe“, sagt Milkau. Auch der Classico lebt von seinen unzähligen ehrenamtlichen Helfern. „Ich gehe positiv aus diesem Amt heraus und blicke stolz darauf zurück, dort etwas angeschoben zu haben“, sagt Milkau.