Göttingen. Gegen die Rostock Seawolves müssen die Veilchen schon zum zehnten Mal in dieser Saison in die Verlängerung - diesmal mit einem guten Ende.

Ohne Drama kann es die BG Göttingen in dieser Saison einfach nicht. Auch das Heimspiel gegen die Rostock Seawolves ging in die Overtime, es war wettbewerbsübergreifend die insgesamt schon zehnte Verlängerung für die Veilchen in dieser Saison. Diesmal behielt die Mannschaft von Headcoach Olivier Foucart aber kühlen Kopf und setzte sich vor fast 3.300 begeisterten Fans mit 104:90 (86:86, 45:43) durch.

Es gibt noch viele Dinge, die wir besser machen können. Aber daran denken wir morgen. Heute genießen wir den Sieg.
Olivier Foucart - Trainer der BG Göttingen, nach dem Erfolg gegen Rostock

Vor die Pause bewegten sich beide Mannschaften auf Augenhöhe. Kein Team konnte sich mit mehr als sechs Punkten absetzen, die Führung wechselte sieben Mal. Nach dem Seitenwechsel bauten die Hausherren ihren Vorsprung aus, aber die Ostseestädter kämpften sich zurück. In der Verlängerung ging den Gästen dann die Kraft aus, sodass die BG den dritten Sieg in Folge holte. Bester Veilchen-Werfer war David DeJulius mit 26 Punkten. Für Rostock erzielte Tyler Nelson ein Double-Double (22 Punkte/10 Rebounds).

Das Spiel in Zahlen

Die Viertel im Überblick: 20:22, 25:21, 21:15, 20:28, 18:4

Zuschauer: 3.268

BG Göttingen: Ensminger (18 Punkte/3 Dreier), Gibson (16/3), Rich (6), DeJulius (26/1, 7 Assists), Boakye (n.e.), Hemschemeier (n.e.), Anticevich (13/3, 9 Rebounds), Hume (13/3), Hartwich (4), Wüllner (n.e.), Mönninghoff (3/1), Zugic (5).

Rostock Seawolves: Nelson (22 Punkte/2 Dreier, 10 Rebounds, 5 Assists), Aidenojie (n.e.), Freitag (n.e.), Clark (15/1), Goodwin (16), Lockett (6, 5 Assists), Amaize (4), Gloger (11), Theis (11/1), Drews (5).

So lief die Partie zwischen der BG Göttingen und den Rostock Seawolves

Die Veilchen mussten zum zweiten Mal auf ihren Topscorer Karlis Silins verzichten, der damit seine Sperre abgesessen hat. Auch die Gäste gingen dezimiert in die Partie: Topscorer Derrick Alston Jr., Aufbauspieler Chris Carter und Matt Bradley fehlten. Der Start in die Partie lief für die Hausherren holprig. Den ersten Feldkorb erzielte Mo Gibson erst nach zweieinhalb Minuten: Der US-Guard traf von außen zum 4:6 (3.). Die Göttinger waren jetzt in ihrem Rhythmus, sodass Mathis Mönninghoff zur ersten Führung traf (9:6/4.). Aber die Rostocker zeigten sich wenig beeindruckt und ließen einen 1:8-Lauf zum 10:14 folgen (7.). Zwar hatten die Gastgeber eine Antwort, aber Rostock schaffte es immer wieder, schnell von Verteidigung auf Angriff umzuschalten (17:20/10.). Zach Ensminger glich zum 20:20 aus, doch die Ostseestädter gingen mit einem knappen 20:22-Vorsprung in die Viertelpause.

Auch im zweiten Abschnitt schenkten sich beide Teams nichts. Nach einem Gibson-Dreier zum 25:22 antworteten die Seawolves erneut mit einem Lauf zum 26:31, sodass Foucart seine erste Auszeit nahm (14.). Im Anschluss traf Gibson den nächsten Dreier, aber die Gäste blieben hartnäckig. Nach einem unsportlichen Foul von Grant Anticevich bauten die Rostocker ihren Vorsprung auf 31:37 aus (16.). Die Göttinger kämpften jedoch und fingen sich ein wenig – Osaro Rich glich durch vier Punkte in Folge zum 37:37 aus und zwang Seawolves-Headcoach Christian Held zu einer Auszeit (17.). Diese wirkte, denn sein Team ging wieder in Front (39:43/19.). Vor der Halbzeitpause übernahm DeJulius. Der US-Guard erzielte sechs Zähler in Folge zum 45:43.

Veilchen setzen sich nach der Pause ab

Nach dem Seitenwechsel bestraften die Göttinger Fehler der Gäste nicht konsequent, sodass Rostock dranblieb. Aber DeJulius zeigte dann seine Stärken, zog zum Korb und war nur durch Fouls zu stoppen. So bauten die Veilchen ihren Vorsprung etwas aus (52:45/23.). Doch die Seawolves kämpften weiter und verkürzten durch Robin Amaize auf 53:51 (24.). Die Hausherren blieben ruhig und antworteten mit einem 13:1-Lauf, den Bodie Hume per Dreier zum 66:52 abschloss und Held zu seiner nächsten Auszeit zwang (28.). Danach verkürzte sein Team auf 66:56, sodass Foucart zur Auszeit rief (30.). Aber den Schlusspunkt setzte Rostock zum 66:58.

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Das letzte Viertel eröffnete DeJulius mit einem Dreier zum 69:58 (31.). Aber Rostock verteidigte nun intensiv und zwang die Göttinger zu schlechten Entscheidungen. Im Gegenzug agierten die Veilchen zu gelassen in der Defensive. Wes Clark schloss einen 1:9-Lauf zum 70:67 ab und zwang Foucart zur nächsten Auszeit (32.). Allerdings hatten die Seawolves Selbstvertrauen getankt, sodass Nelson zum 72:72 ausglich (33.). Die Partie blieb eng, auch in der Schlussphase. Anticevich brachte die Gastgeber von außen 84:81 in Front, aber die Gäste antworteten zum 84:84 (39.). Erneut reichten zwei Anticevich-Punkte nicht aus, Nelson schickte das Spiel in die Overtime.

In die Verlängerung starteten die Göttinger mit mehr Fokus und setzten sich durch einen 7:0-Lauf auf 93:86 ab (42.). Nach einer Held-Auszeit erzielte Nelson, der von Gibson mit seinem fünften Foul gestoppt wurde, die ersten beiden Seawolves-Punkte der Verlängerung. Ensminger nahm Gibsons Platz ein und steuerte gleich fünf Punkte in Folge zum 98:88 bei (43.). Bei den von Verletzungssorgen geplagten Rostockern schwanden nun die Kräfte merklich, während die Göttinger beim Rebound wach waren und ihren Vorsprung so immer weiter ausbauten. Die Gäste hatten nichts mehr entgegenzusetzen.

Das sagen die beiden Trainer

Olivier Foucart (Headcoach BG Göttingen): „Es verdient sehr viel Respekt, wie Rostock dieses Spiel mit ihren Personalproblemen gespielt hat. Ich freue mich natürlich über den Sieg, weil wir auch schon in der Situation waren, dass wir so ein knappes Spiel verlieren. Ich bin auch stolz auf meine Mannschaft. Das war jetzt unser dritter Sieg in Folge – wir müssen hungrig bleiben und weiterarbeiten. Es gibt noch viele Dinge, die wir besser machen können. Aber daran denken wir morgen. Heute genießen wir den Sieg.“

Christian Held (Headcoach Rostock Seawolves): „Ich finde, dass wir mit der momentanen Situation gut umgegangen sind. Wir haben einen Fight gezeigt. Wir kommen nach einem merkwürdigen dritten Viertel, wo andere beurteilen müssen, was da passiert ist, zurück ins Spiel. Am Ende macht Göttingen das hervorragend in der Verlängerung. Wir haben es nicht geschafft, bei uns zu bleiben. Wir waren am Ende sicherlich auch etwas müde, dann wird es in der Verlängerung schwer. Nichtsdestotrotz bin ich stolz darauf, wie die Mannschaft sich immer wieder herangekämpft hat.“

So geht es für die BG Göttingen weiter

Unter der Woche geht es für die BG im FIBA Europe Cup weiter. Die Südniedersachsen reisen nach Bulgarien, wo am Mittwoch, 31. Januar, ab 18 Uhr die Partie gegen Balkan Botevgrad ansteht. Danach folgen die Auswärtsspiele in Ludwigsburg (3. Februar) und Porto (6. Februar). Ihren nächsten Heimauftritt haben die Veilchen erst im Februar. Die Foucart-Truppe empfängt am Sonntag, 11. Februar, die Tigers Tübingen (15.30 Uhr, Sparkassen-Arena). Tickets gibt es im Online-Ticketshop (Link auf www.bggoettingen.de), in der BG-Geschäftsstelle (Schützenplatz 2, Göttingen), sowie bei den bekannten Kartenvorverkaufsstellen.

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