Braunlage. Für seinen Comeback-Kampf nach mehr als 800 Tagen Ringpause am 20. Mai in Braunlage hat sich Marco Huck einen starken Kontrahenten ausgesucht.

Am Samstag, 20. Mai, kehrt Marco Huck in Braunlage in den Boxring zurück. Der ehemalige Weltmeister möchte es ohne Wenn und Aber noch einmal wissen. Anders lässt sich die Auswahl seines Herausforderers nach 805 Tagen Ringpause nicht erklären. Der langjährige Champion im Cruisergewicht, der inzwischen im Schwergewicht antritt, hat sich für seine nächste Vorstellung in der Königsklasse keinen Geringeren als Evgenios Lazaridis ausgesucht.

Der in Frankfurt (Main) lebende Grieche mit dem Kampfnamen Achilles ist bekannt für sein großes Kämpferherz und seine Nehmerqualitäten. 18 seiner 22 Profikämpfe hat der sympathische Schwergewichtler gewonnen, zwölf Mal schickte der 35-Jährige dabei seinen Gegner vorzeitig auf die Bretter. „Ich bin froh, dass die Gegnersuche nun endlich vorbei ist“, sagt Huck, dessen Vorbereitung in seinem Berliner Boxgym bislang perfekt lief. „Wir hatten mehrere gute Boxer im Visier, doch bis auf Evgenios haben alle gekniffen. Ich danke ihm, dass er sich mir stellt.“

Das im Wurmbergsstadion stattfindende Duell ist auf zehn Runden angesetzt, so wie schon Hucks bislang letzter Kampf, den er am 29. August 2020 ebenfalls in Braunlage gegen seinen Landsmann Dennis Lewandowski nach Punkten gewonnen hatte. Der 15-malige Champion ist sich sicher, dass es für ihn am 20. Mai im Box-Mekka des Nordens kein leichtes Unterfangen wird.

Huck will wieder um Titel boxen

„Evgenios ist definitiv ein harter Brocken. Auch, weil er zehn Zentimeter größer ist und Reichweitenvorteile hat. Doch wenn ich noch einmal um einen großen Titel boxen möchte, und das möchte ich unbedingt, brauche ich ernsthafte Rivalen“, unterstreicht Huck. „Ich habe keine Zeit mehr zu verlieren.“ Für den Berliner ist es der 49. Kampf. In 41 Vergleichen war er erfolgreich, wobei er 28 K.o.-Siege feierte.

Lazaridis ist 1,98 groß, drei Jahre jünger als Huck und wird in der Mainmetropole von Frank Kiy trainiert. Der ehrgeizige Südeuropäer blickt auf bewegte Jahre zurück. Da es für ihn in seiner griechischen Heimat keine idealen Trainingsbedingungen gab, entschied er sich vor neun Jahren, seinen Lebensmittelpunkt nach Deutschland zu verlegen. Anfangs suchte er sein Glück in Berlin, was er dort jedoch nicht fand, und zog weiter in Richtung Hessen. Dort wohnt er im Südwesten von Frankfurt und fühlt sich pudelwohl.

„Dass Marco sich auf mich festgelegt hat, ehrt mich und zeigt, dass er es mit seinem Ansinnen richtig ernst meint. Ich freue mich auf den Fight, und dass ich damit auch den Hauptkampf des Abends bestreiten werde“, erklärt Lazaridis. Seinen bislang bedeutendsten Fight verlor er im Juli 2020 in Magdeburg. Nach bravourösem Kampf über zehn Runden unterlag er dem unbesiegten Europameister Agit Kabayel vom SES-Boxstall nach Punkten. Wie sehr seine boxerischen Qualitäten geschätzt werden, zeigt unter anderem auch Schwergewichtsweltmeister Alexander Usyk. Der lud den Deutsch-Griechen nicht nur einmal für mehrere Wochen als Sparringspartner in die Ukraine ein.

Auch Tommy Punch tritt an

Die Boxfans können sich aber auch noch auf ein zweites Highlight freuen. Außer Marco Huck wird auch dessen Stallgefährte Tommy Punch, 26 Jahre jung, im Eisstadion die Fäuste fliegen lassen. Der im südhessischen Groß-Zimmern beheimatete Cruisergewichtler ist in 20 Kämpfen unbesiegt, 14 Duelle gewann er vorzeitig. Der Gegner des Junioren-Weltmeisters wird zeitnah bekannt gegeben, auch hier dürfte es ein großer Kampf werden.

Übertragen wird der gemeinsame Kampfabend von Marco Huck und Tommy Punch exklusiv und live vom Streamingdienst DAZN in über 100 Länder mit über 200 Kanälen sowie über Prime Fight TV in 42 weitere Länder. Möglich wurde die Kooperation durch die Unterstützung des Promi-Big-Brother-Gewinners Rainer Gottwald. Der Boxpromoter ist Deutschland-Chef der DAZN-Produktionsfirma Dreamboxing.

Außer den beiden hochkarätigen Duellen wird es unterhalb des Wurmberges, im 3.200 Zuschauer fassenden Eisstadion, weitere spannungsgeladene Kämpfe zu sehen geben. „Die Boxfans können sich auf einen großen Abend freuen“, versprechen die Veranstalter. Ab etwa 18 Uhr sollen die Fäuste fliegen, zehn bis zwölf Kämpfe sind anvisiert. Die Hauptkämpfe von Punch und Huck werden ab etwa 21.30 Uhr über die Bühne gehen.

Der Ticketvorverkauf erfolgt online über www.eventim.de. Zudem sind Eintrittskarten in Braunlage bei Puppes Brotzeitstube sowie der Braunlage Tourismus Marketing GmbH erhältlich. In Goslar gibt es Karten bei Lobego Sports Entertainment.