Heidelberg/Göttingen. Die Veilchen stecken eine Niederlage in Heidelberg ein. BG-Headcoach Roel Moors zeigt sich enttäuscht von seinem Team.

Die BG Göttingen hat bei den MLP Academics Heidelberg 74:84 (37:35) vor 3.741 Zuschauerinnen und Zuschauern im Heidelberger SNP verloren. Offenbar hat das Team von BG-Headcoach Roel Moors nach einer mehr als dreiwöchigen Pause noch nicht wieder in seinen Rhythmus gefunden. Die Veilchen zeigten nur phasenweise eine ordentliche Leistung.

Zur Halbzeit führten die Südniedersachsen noch, mussten die Kurpfälzer dann aber vorbeiziehen lassen. Trotz eines hohen Rückstands gaben sich die Göttinger nicht auf und kämpften sich noch einmal bei auf drei Punkte heran. Allerdings schafften sie es nicht mehr, die Partie zu drehen.

Bester BG-Werfer war Javon Bess mit 14 Punkten. Für Heidelberg traf Eric Washington am häufigsten (18 Zähler).

Mehrere krankheitsbedingte Ausfälle bei den Veilchen

Die Veilchen, bei denen Peter Hemschemeier (Rückenbeschwerden), Max Wüllner (Magen-Darm-Virus) und Max Besselink (Unterarmverletzung) fehlten, brauchten ein bisschen Zeit, um in die Partie zu kommen. Harper Kamp brachte die Gäste aus Göttingen zum ersten Mal in Front (6:4/4.). Beide Teams bewegten sich auf Augenhöhe, sodass das Duell zunächst eng blieb. Zum Ende des ersten Abschnitts lief es bei der BG dann aber immer besser. Geno Crandall traf den ersten Dreier des Spiels zum 15:10 (7.). Die Moors-Truppe agierte jetzt auch besser in der Defensive, sodass sie ihren Vorsprung auf 19:11 ausbaute (9.) und den Abschnitt 19:12 für sich entschied.

Im zweiten Viertel intensivierten die Heidelberger ihre Verteidigung und kämpften sich an die BG heran. Die Göttinger leisteten sich nun zu viele unnötige Ballverluste. Durch einen 4:12-Lauf, den Washington zum 23:24 abschloss, gerieten die Veilchen ins Hintertreffen. Mario Giotis holte die BG-Führung per Dreier zurück, doch Washington konterte direkt zum 26:26-Ausgleich (16.). Nun bewegten sich beide Teams wieder auf Augenhöhe, bis die Heidelberger die BG-Fehler konsequenter bestraften. Vincent Kesteloot ließ den Göttinger Rückstand auf vier Zähler anwachsen (31:35), aber die Gäste antworteten mit einem 6:0-Lauf zur 37:35-Halbzeitführung.

Auch nach dem Seitenwechsel setzte sich zunächst keine der beiden Mannschaften ab. Bess brachte die Südniedersachsen 40:37 in Front, Ex-Veilchen Elias Lasisi und Washington trafen zwei Dreier hintereinander zum 42:45 (25.). Das Team von Academics-Headcoach Joonas Iisalo spielte nun mit mehr Energie und zog von den Zuschauern angetrieben auf 45:53 davon (28.). Bei der Moors-Truppe funktionierte nun fast gar nichts mehr, während die Hausherren mit viel Selbstvertrauen agierten und den BG-Rückstand bis zum Viertelende auf 49:60 erhöhten.

Intensives Spiel der Gastgeber

In den letzten Abschnitt starteten die Gäste mit einem Dreier von Till Pape zum 52:60. Allerdings ließ sich die Iisalo-Truppe davon nicht wirklich beeindrucken, spielte weiter mit viel Intensität und baute ihren Vorsprung auf 54:68 aus (34.).

Auch wenn bei den Göttingern nicht viel zusammenlief – sie gaben sich nicht auf. Nach einer Moors-Auszeit erzwangen die Veilchen Ballverluste und verkürzten auf 58:68 (35.).

Auf der anderen Seite nahm Iisalo nun eine Auszeit, die wirkte. Lasisi und Washington sorgten dafür, dass der Heidelberger Vorsprung zweistellig blieb (61:73/35.).

BG Göttingen gibt nicht auf – allerdings fehlt das Wurfglück

Aber die BG kämpfte weiter, gab in der Verteidigung noch einmal alles und kam durch einen Bess- und zwei Dreier von Mark Smith auf 70:73 heran (37.). Nachdem Washington zwei Freiwürfe vergab, verpasste Giotis den Ausgleich – sein Dreier fiel nur auf den Ring (37.). Im Gegenzug traf Bryan Griffin zum 70:75, doch die Veilchen kämpften weiter und blieben durch Rayshaun Hammonds und Bess dran (74:77/39.).

Allerdings verließ die Göttinger das Wurfglück in der letzten Minute wieder, sodass Tim Coleman mit einem Dreier und einem Vier-Punkte-Spiel (Dreier plus Freiwurf) die Heidelberger Niederlagen- und die Göttinger Siegesserie beendete.

Stimmen zum Spiel

Roel Moors (Headcoach BG Göttingen): „Heidelberg hat verdient gewonnen. Ich habe heute nur zehn Minuten guten Göttinger Basketball gesehen. Das Endergebnis hat nicht viel mit Basketball zu tun, das Wichtigste an dem Spiel heute war die Aggressivität. Wir waren nicht so aggressiv wie Heidelberg, ich habe wenig Druck am Ball gesehen – eigentlich habe ich den schon gesehen, aber nicht von meinem Team. Heidelberg hat heute Basketball gespielt, wie man eigentlich Basketball spielen muss.“

Joonas Iisalo (Headcoach MLP Academics Heidelberg): „Danke an die großartige Kulisse heute, die uns sehr viel Energie gegeben hat, nach der langen Durststrecke, die wir hatten. Wir haben gegen ein sehr starkes Team gespielt – Göttingen ist eines der besten Offensiv-Teams der Liga – konnten sie aber zu einigen Turnovers zwingen und waren aggressiver am Ball.“

MLP Academics Heidelberg – BG Göttingen 84:74 (35:37)

Die Viertel im Überblick: 12:19, 23:18, 25:12, 24:25

Zuschauer: 3.741

BG Göttingen: Hammonds (6 Punkte), Frey (13/1 Dreier, 4 Assists), Crandall (7/1, 6 Rebounds), Smith (11/2, 6 Rebounds), Ani (n.e.), Mönninghoff (4), Kamp (4), Pape (12), Bess (14), Giotis (3/1).

MLP Academics Heidelberg: Herzog, Coleman (14 Punkte/2 Dreier), Lasisi (8/2), Griffin (14, 11 Rebounds), Ugrai (4), McVeigh (14), Kesteloot (7), Edwardsson (n.e.), Washington (18/1, 6 Assists), Hundt (5).