Bamberg. Bei Brose Bamberg muss die BG Göttingen dezimiert antreten, kämpft sich aber in die Verlängerung. Dann aber geht den Veilchen die Puste aus.

Die BG Göttingen ist mit einer Niederlage in die Rückrunde der Basketball Bundesliga gestartet. Die Mannschaft von BG-Headcoach Roel Moors verlor am Sonntagabend bei Brose Bamberg nach Verlängerung mit 92:95 (81:81, 48:46). Vor 3.354 Zuschauern lieferten sich beide Teams ein spannendes Duell, das aber auch von vielen Fehlern auf beiden Seiten geprägt war. Am Ende ging den Göttingern nach einer schwierigen Trainingswoche mit etlichen angeschlagenen Spielern die Kraft aus. Beste BG-Werfer waren Geno Crandall und Harald Frey mit je 24 Punkten. Für Bamberg traf Patrick Miller am häufigsten (16 Zähler).

Die Veilchen mussten auf ihren Topscorer Mark Smith sowie Peter Hemschemeier (beide Rückenbeschwerden) verzichten, die die Reise nach Bamberg nicht mit angetreten waren. Beide Teams bewegten sich zu Beginn auf Augenhöhe, die Führung wechselte mehrfach hin und her. Crandall sorgte mit einem Dreier gleich nach seiner Einwechselung dafür, dass sich die Gäste erstmals ein bisschen absetzten (14:9/6.), doch die Franken konterten und glichen zum 17:17 aus (8.). Zum Viertelende hatten die Bamberger knapp die Nase vorn.

Auch im zweiten Abschnitt blieb die Partie zunächst eng, ehe sich das Team von Bambergs Headcoach Oren Amiel erstmals etwas absetzte (32:40/14.). Die Veilchen leisteten sich zu viele Ballverluste und machten sich so das Leben selber schwer. Allerdings dominierten sie bei den Rebounds und blieben so im Spiel. Durch einen 9:0-Lauf, den Frey zum 45:44 abschloss, holte die BG das Momentum auf ihre Seite. Mit der Halbzeitsirene traf Frey noch einen Dreier zum 48:46.

Veilchen ziehen zunächst davon

Die Göttinger kamen mit viel Energie aus der Kabine und zogen durch einen 10:0-Lauf auf 58:46 davon (23.). Harper Kamp traf kurz darauf zum 60:48 und erzielte seinen 1.500. Punkt im Veilchen-Trikot (24.). Aber die Bamberger fingen sich wieder und kämpften sich zurück. Ins Schlussviertel ging die BG dennoch mit einer 67:59-Führung, es roch nach einem Auswärtssieg.

Im Schlussviertel ging bei den Veilchen nicht mehr viel. Die Würfe fielen nicht mehr und man ließ durch Ballverluste leichte Bamberger Punkte zu. Auch eine Auszeit stoppte den fränkischen Lauf nicht (69:74/35.). Bei der BG lief es weiterhin nicht gut (71:80/37.), Moors zog gleich zwei weitere Auszeiten. Die fruchteten – Frey erzielte den ersten BG-Feldkorb des Abschnitts zum 73:80; Crandall ließ vier Zähler zum 77:80 folgen (39.).

Dramatik in den Schlusssekunden

13 Sekunden vor dem Ende verwandelte Miller einen Freiwurf zum 77:81, der normalerweise den Sieg bedeutet hätte. Doch Gabriel Chachashvili foulte Crandall unsportlich. Der US-Guard verwandelte beide Freiwürfe, wurde beim anschließenden Angriff gefoult und glich von der Linie zum 81:81 aus – Verlängerung.

In der Overtime gingen den angeschlagenen Göttingern die Kräfte aus. Miller brachte die Gastgeber in der 43. Minute 85:91 in Front, durch einen 5:0-Lauf kämpften sich die Südniedersachsen noch einmal auf 92:93 heran (45.). Doch fünf Sekunden vor dem Ende beging Javon Bess ein unsportliches Foul beim Versuch, die Uhr zu anzuhalten – die Entscheidung.

„Wir brauchen heute nicht über verdient oder unverdient zu sprechen, es hätte in beide Richtungen ausgehen können. Überraschend ist für mich, dass wir uns mit 26 Ballverlusten im Spiel halten konnten. In so einem Spiel sind es die kleinen Dinge, die entscheiden. Und die waren heute nicht auf unserer Seite“, sagte Moors im Anschluss.