Göttingen. Die Hanseaten haben unter der Woche den Trainer gewechselt, Benka Barloschky gibt gegen die Veilchen sein offizielles BBL-Debüt als Headcoach.

Auf die BG Göttingen wartet am Wochenende keine leichte Aufgabe. Das Team von BG-Headcoach Roel Moors ist am Sonntag bei den Veolia Towers Hamburg zu Gast, Spielbeginn in der Edel-Optics.de Arena ist um 15 Uhr. Die Hamburger haben am Wochenende ihren Headcoach Raoul Korner freigestellt – sein Assistent Benka Barloschky übernimmt den Posten bis auf Weiteres.

Der 35-Jährige, der seit 2015 zum Trainerstab der Hamburger Basketballer gehört, vertrat Korner bereits in dieser Saison, als der Österreicher aufgrund einer Grippe nicht an der Seitenlinie stehen konnte. „In der kurzen Zeit wird er noch nicht so viel verändern können, aber sicherlich ein paar Kleinigkeiten, die in seine Philosophie passen“, sagt BG-Assistenztrainer Olivier Foucart. „Für die Spieler ist es die Chance, sich neu zu beweisen. Wir erwarten, dass sie etwas aggressiver spielen, so wie in den Partien gegen Oldenburg und Würzburg.“

Den ersten Auftritt mit Barloschky als offiziellen Headcoach hatten die Hanseaten am vergangenen Mittwoch. Das Eurocup-Heimspiel gegen den montenegrinischen Vertreter Buducnost Podgorica wurde von Personalsorgen überschattet. Jonas Wohlfarth-Bottermann, Kendale McCullum sowie Kapitän Seth Hinrichs standen gar nicht erst im Kader. Bei Yoeli Childs wurde nach überstandener Verletzung kein Risiko eingegangen. Die 59:87-Niederlage hat somit wenig Aussagekraft über den tatsächlichen Stand. „Natürlich haben wir uns dieses Spiel angeschaut“, so Foucart. „Es hat uns unter diesen Umständen aber nicht viel schlauer gemacht.“

McCullum führt die Towers

Mit Abstand effizientester Hamburger Akteur in der BBL ist McCullum. Der US-Aufbauspieler erzielt im Schnitt 17,0 Punkte pro Partie und gibt 6,0 Assists. Zweistellig punkten zudem Lukas Meisner (13,1), US-Guard James Woodard (11,8) und Childs (11,0). US-Forward Childs holt die meisten Rebounds (6,0), gefolgt von Wohlfahrt-Bottermann (5,0). Zweitbester Assistgeber ist der Slowene Ziga Samar (5,3), der von Alba Berlin an die Towers ausgeliehen ist. „McCullum punktet viel und ist sehr schnell – Samar ist ein großes Talent. Hamburgs Guards attackieren den Korb sehr gut. In Wohlfahrt-Bottermann und Childs haben sie zwei sehr gute große Spieler. Sie sind ein gutes Team, müssen ihren Rhythmus aber noch finden“, sagt Foucart.

Mit sechs Siegen und acht Niederlagen belegen die Elbstädter in der BBL den elften Platz. Im Schnitt erzielt das Barloschky-Team 83,5 Punkte pro Partie (BG: 87,1), kassiert aber 85,1 Zähler (BG: 84,1). Hamburg trifft die zweitmeisten Würfe aus dem Zwei-Punkte-Bereich (22,4 pro Spiel), während die Veilchen weiterhin bei den Drei-Punkte-Würfe an der Spitze stehen (11,2). Beide Mannschaften treffen fast dieselbe Anzahl an Freiwürfen, allerdings brauchen die Towers dafür viel mehr Versuche – ihre Freiwurfquote ist die schlechteste der Liga (67,2 Prozent).

Nach der Niederlage gegen Frankfurt geht es für die Göttinger in erster Linie darum, aus ihren eigenen Fehlern zu lernen. „In Frankfurt haben wir am Ende vor allem in der Transition-Defense zwei fatale Fehler gemacht“, analysiert Foucart. „Jedes Spiel in der BBL ist schwer, wenn man nicht bereit ist. Es ist normal, dass man nicht immer 100 Prozent geben kann. Darum geht es auch nicht. Wir müssen aber in der Offensive und Defensive fokussierter sein und gute Entscheidungen treffen.“