Frankfurt/Göttingen. Die Bundesliga-Basketballer aus Göttingen sind auswärts gegen die Fraport Skyliners in Frankfurt angetreten. BG-Headcoach Roel Moors ist unzufrieden.

Von Beginn an zu wenig Intensität: BG Göttingen verliert am Sonntagnachmittag mit 75:78 (39:39) bei den Fraport Skyliners in Frankfurt. Damit ist die Siegesserie der Veilchen gerissen. „Wir haben das bekommen, was wir verdient haben. Eigentlich hätte es vergangene Woche schon so sein müssen, aber da hatten wir Glück“, resümiert BG-Headcoach Roel Moors.

Vor 5.000 Zuschauern in der Frankfurter Süwag Energie Arena – darunter eine lautstarke Gruppe Göttinger Anhänger – spielten die die Moors-Mannschaft von Beginn an mit zu wenig Intensität. Dies besserte sich vor allem im dritten Viertel, in dem sich die Gäste aus Südniedersachsen einen Zehn-Punkte-Vorsprung erspielte. Doch die Hessen kämpften sich zurück und sicherten sich am Ende den verdienten Sieg. Bester BG-Werfer war Rayshaun Hammonds mit 20 Punkten. Für Frankfurt traf Joshua Obiesie am häufigsten (17 Zähler).

Bei BG Göttingen läuft es weder hinten noch vorne

Die Veilchen hatten zu Beginn der Partie große Probleme in der Verteidigung. Auch in der Offensive lief es nicht rund, sodass die hessischen Hausherren schnell auf 2:11 davonzogen (4.). Frankfurts Neuzugang Isaiah Washington sorgte für den ersten zweistelligen Vorsprung seines Teams (3:13/4.). Die Göttinger finden sich dann ein wenig und verkürzten den Rückstand durch je einen Dreier von Till Pape und Mark Smith auf 13:17 (6.). Die Moors-Truppe hatte die Chance, noch weiter heranzukommen, vergab diese aber. Dennoch verhinderte sie, dass die Frankfurter wieder davonzogen und gingen mit einem 18:23-Rückstand in die Viertelpause.

Im zweiten Abschnitt lief es deutlich besser für die BG. Mathis Mönninghoff brachte die Gäste durch einen Dreier auf 22:25 heran (12.). Die Moors-Truppe verteidigte nun besser, sodass Harald Frey per Dreier den 27:27-Ausgleich besorgte (13.). Hammonds brachte die Veilchen nach schönem Anspiel von Geno Crandall zum ersten Mal in Führung; den 10:1-Lauf schloss Max Besselink per Dreier zum 34:28 ab (16.). Nach einer Auszeit von Skyliners-Headcoach Geert Hammink fingen sich die Gastgeber wieder. Frankfurt ließ einen 0:11-Lauf folgen und holte sich so die Führung zurück (34:39/18.). Vor der Halbzeitpause glichen Frey und Mönninghoff zum 39:39 aus.

Ein Ausgleich jagt den nächsten

Nach dem Seitenwechsel intensivierten die Göttinger ihre Verteidigung. Bis zur 26. Minuten gestatteten die Gäste Frankfurt nur drei Punkte, während sie selber immer besser ihren offensiven Rhythmus fanden. Crandall baute den Vorsprung auf zehn Punkte aus (52:42/25.). Aber die Skyliners gaben sich nicht geschlagen und kämpften. Angeführt von Veteran Quantez Robertson halbierten sie den Rückstand bis zur 28. Minute (53:48). Die BG hielt zunächst dagegen, ließ dann aber wieder nach, sodass der Vorsprung vor dem Schlussviertel auf einen Punkt schmolz (57:56).

Im letzten Abschnitt bauten die Veilchen ihren Vorsprung zunächst wieder auf sieben Punkte aus (67:60/33.). Doch die Frankfurter kämpften weiter und glichen durch fünf Punkte in Folge von Obiesie zum 67:67 aus (36.). Der über das gesamte Spiel mit Foulproblemen kämpfende Smith riss die Göttinger Fans mit seinem Dreier zum 70:67 von den Sitzen, doch die Freude währte nicht lange, denn Laurynas Beliauskas glich ebenfalls von jenseits der 6,75-Meter-Linie wieder aus (37.).

Spannung in der Schlussphase

Die Schlussphase war an Spannung kaum zu überbieten: Obiesie brachte Frankfurt durch einen Dreier 72:73 in Front, doch Javon Bess konterte zum 75:73 (39.). Nach einem Schrittfehler von Matt Haarms verpasste es die BG, ihren Vorsprung weiter auszubauen. Im Gegenzug traf Obiesie den nächsten Dreier zum 75:76. In den verbleibenden 17 Sekunden schafften es die Göttinger nicht mehr, das Ruder noch einmal herumzureißen.

„Wir haben heute nur fünf Minuten mit der richtigen Intensität gespielt. Danach hätte Frankfurt nur noch durch Dreier das Spiel gewinnen können. Und was machen wir? Wir geben ihnen sechs Stück im letzten Viertel. Frankfurt hat über 40 Minuten mit mehr Konstanz gespielt und hatte mehr Energie“, zeigt sich Moors nach dem Spiel frustriert.

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Das Fazit vom Frankfurter Headcoach

Geert Hammink, Headcoach der Fraport Skyliners wirkt dagegen erleichtert. „Wir haben dieses Spiel gebraucht, es war ein wichtiger Sieg für uns“, sagt er und erinnert: „Wir waren in einer komischen Situation mit einem Spieler, der nur anderthalb Mal trainiert und im Spiel sehr stark begonnen hat, für den es dann aber etwas schwerer wurde.“

Umso mehr lobende Worte findet Hammink für seine Spieler: „Wir haben das Rebound-Duell deutlich verloren, haben aber dennoch gewinnen können. Also muss es andere Gründe für den Sieg gegeben haben. Vor allem unsere Schnellangriffe im ersten und letzten Viertel waren ein Schlüssel, genau wie unsere Dreier zum Schluss. Die Fastbreaks sind unser Modus Operandi, aber manchmal vergessen wir das. Was wir im vierten Viertel geschafft haben, hat sehr viel mit Einstellung zu tun. Vor allem die Art und Weise wie wir gespielt haben, macht mich sehr glücklich.“

Das Spiel in der Übersicht:

  • Fraport SkylinersBG Göttingen 78:75 (39:39)
  • Die Viertel im Überblick: 23:18, 16:21, 17:18, 22:18
  • Zuschauer: 5.000
  • BG Göttingen: Hammonds (20 Punkte, 11 Rebounds), Frey (9/2 Dreier), Crandall (5, 7 Assists), Hemschemeier (n.e.), Smith (11/2), Ani (n.e), Mönninghoff (8/1), Kamp (7), Pape (5/1), Bess (7/1), Giotis (n.e.), Besselink (3/1).
  • FRAPORT SKYLINERS: Wank (9 Punkte/1 Dreier), Haarms (9), Washington (14/1), Beliauskas (15/3, 7 Rebounds), Obiesie (17/3), Onyejiaka (n.e.), Robertson (8), Frazier (6, 5 Assists), Adekunle, Hecker (n.e.).