Hann. Münden. Die Harzer sind am Samstagabend in der Handball-Verbandsliga Niedersachsen zu Gast bei der TG Münden. Das Spiel könnte schwierig werden.

Die Hinrunde der Handball-Verbandsliga Niedersachsen neigt sich dem Ende entgegen, noch zwei Spiele dann ist für Jens Wilfer und seine Mannschaft endlich Winterpause. Denn momentan ist die Lage für den Coach der HSG Oha etwas zum Verzweifeln, sein Team ist geplagt von vielen verletzungs- und krankheitsbedingten Ausfällen. Ein Grund zurückzustecken ist das aber nicht, trotz der schwierigen Ausgangslage will die HSG Samstag um 19.15 Uhr alles dafür geben, um Punkte mit aus der Gymnasium-Sporthalle in der Mitscherlichstraße mitzunehmen.

„Das wird definitiv eine schwere Aufgabe“, schickt Trainer Jens Wilfer gleich vorweg. Überraschend ist diese Aussage nicht, dafür reicht alleine ein Blick auf die Tabelle. Der Gastgeber von der TG Münden ist mit 16:6-Punkten Tabellenführer in der Verbandsliga und zeigt sich damit schon jetzt mit einem anderen Gesicht als in der vergangenen Saison. In der Spielzeit 2021/22 war die TG lange im Abstiegskampf und konnte diesen nur knapp verhindern. In dieser Saison scheint für die Süd-Niedersachsen vieles anders zu sein.

Hazim Prezic ist neuer Trainer

Zum einen hat die TG mit Hazim Prezic einen neuen Trainer, der wohl frischen Wind in die Mannschaft gepustet hat, zum anderen treten in dieser Saison viele Spieler aus dem Schatten hervor, den Christian Grambow lange über die TG Münden geworfen hatte.

Das ist alles andere als negativ gemeint, Grambow war in der vergangenen Saison noch absoluter Leistungsträger und Garant für den Klassenerhalt, er warf 159 Saisontore. Der ehemalige Dreh- und Angelpunkt der Mündener ist nun weg, die Tore sind dafür gleichmäßiger verteilt, vor allem die erste Sechs der Drei-Flüsse-Städter ist stark. Nico Backs und Gian Luca Rusteberg haben jeweils 51 Treffer erzielt, der dritte Rückraumspieler im Bunde, Tim Weinberger, steht bei 39 Treffern.

„Sie werden wahrscheinlich einen schnelleren Handball spielen“, vermutet Jens Wilfer. Die TG Münden gewann bisher alle sechs Heimspiele, den Großteil davon sehr souverän. Auswärts hat die Prezic-Sieben aber noch ein anderes Gesicht, beim MTV Groß Lafferde verlor man mit 37:19, in der letzten Woche gegen den MTV Braunschweig II mit 33:18. Trainer Prezic sprach gar von Arbeitsverweigerung. „Münden wird auf eine Wiedergutmachung brennen“, ist sich der HSG-Coach sicher.

„Das wird eine echte Herausforderung“

Statistisch gesehen befinden sich beide Teams nahezu auf Augenhöhe, Münden hat lediglich sieben Tore mehr geworfen und vier weniger kassiert. In der Abwehr scheint die TG dabei kein Team von Traurigkeit zu sein, der Gastgeber bekam bereits 48 Zeitstrafen, die zweitmeisten der Liga und neun rote Karten, Ligahöchstwert. „Das ist ein anderes Abwehrkonzept als wir es haben. Münden ist körperlich stark und räumt da richtig auf, das wird eine echte Herausforderung“, analysiert Wilfer.

Dabei sind die Voraussetzungen für das Spiel eigentlich Herausforderung genug. Mit Torben Schweidler, Tobias Kassner, Till Gräber und Sebastian Heiler fehlen vier Spieler zusätzlich zu den Langzeitverletzten Jan-Aage Diederich und Robin Großkopf, hinter Niklas Berger steht ein Fragezeichen. „Wir müssen die Zähne zusammenbeißen, das Spiel wird viel Kraft kosten“, prophezeit Wilfer. Vielleicht kann es helfen, sich an die vergangene Saison zu erinnern. Auch damals reiste die HSG mit einem Rumpfkader nach Münden, aber nahm trotzdem mit 26:25 die Punkte mit.

„Wir müssen natürlich etwas improvisieren und einen echten Sahnetag erwischen. Hinten dürfen wir nur wenige leichte Tore zulassen, vorne können wir mit dem Tempo spielen und immer wieder Nadelstiche setzen. Wir schenken definitiv nichts ab“, zeigt sich Wilfer kämpferisch.