Ulm. Zum Start in die neue BBL-Saison hat die BG Göttingen mit einem 93:84-Erfolg in Ulm überrascht. Schon am Freitag geht es für die Veilchen weiter.

Die BG Göttingen ist mit einem Sieg in die BBL-Saison 2022/23 gestartet. Die Mannschaft von BG-Headcoach Roel Moors gewann am Mittwochabend bei Ratiopharm Ulm ein wenig überraschend mit 93:84 (51:47). Vor 4.186 Zuschauern zeigten beide Teams in der ersten Halbzeit ein rasantes Offensiv-Spektakel. Nach dem Seitenwechsel mussten die Veilchen nur einmal kurz ihre Führung abgeben, behielten aber die Ruhe und trafen wichtige Würfe. Bester BG-Werfer war Mark Smith mit 28 Punkten. Für Ulm traf Devin Robinson am häufigsten (18 Zähler). Schon am Freitag geht es für die Göttinger mit dem Auswärtsspiel in Crailsheim weiter.

Die Personalsorgen der Südniedersachsen waren vor dem Tip-off noch ein bisschen größer geworden. Nach Mathis Mönninghoff (Schulterverletzung) musste Moors auch auf Tazé Moore (Vertragsauflösung) und Max Wüllner (Bänderriss im Sprunggelenk) verzichten. Von Nervosität war bei den Veilchen aber nicht zu spüren. Die Gäste zogen gleich ihr schnelles Spiel auf und lieferten sich mit den Schwaben einen Wettlauf. Doch die Göttinger gestatteten den Gastgebern zu viele einfache Punkte, sodass diese sich eine Führung erspielten (11:16/6.). Nach einer Moors-Auszeit lief es besser für die BG (18:21/7.), doch zum Viertelende wuchs der Rückstand wieder an (22:28).

Offensiver Schlagabtausch

Auch im zweiten Abschnitt blieb die Partie von der Offensive geprägt. Die Veilchen hatten weiterhin Schwierigkeiten, die Ulmer am Punkten zu hindern (30:37/14.). Doch die Südniedersachsen verließen sich auf ihre Stärken und ließen die Schwaben nicht noch weiter wegziehen. Im Angriff war Smith nicht zu stoppen und brachte sein Team zunächst auf 39:41 heran (17.). Die Mannschaft von Ulms neuem Headcoach Anton Gavel schien erst einmal eine Antwort zu haben, geriet aber nach und nach in Bedrängnis. Kurz vor der Pause war es Geno Crandall, der die BG in Front brachte und noch einen Dreier zum 51:47 nachlegte.

Nach dem Seitenwechsel setzten sich die Ulmer zur Wehr, doch der Ex-Ulmer Till Pape und Harald Frey bauten die Führung auf 56:50 aus (23.). Die Gastgeber ließen ihr Können immer wieder aufblitzen, das spanische Nachwuchstalent Juan Nunez brachte Ulm durch ein Drei-Punkte-Spiel in der 28. Minute wieder in Front (60:61). Die Antwort der BG folgte sofort: Frey und Rayshaun Hammonds trafen von außen zum 66:61, Crandall stellte ebenfalls per Dreier den 69:63-Viertelendstand her.

Veilchen behalten die Nerven

Im letzten Abschnitt erhöhte Pape den Veilchen-Vorsprung durch einen Freiwurf nach einem technischen Foul von Fedor Zugic auf 72:63 (31.). Robin Christen und Zugic hielten die Ulmer Hoffnungen am Leben (74:69/34.). Weil die Göttinger sich davon aber nicht beeindrucken ließen, wuchs der Vorsprung nach einem Frey-Dreier zweieinhalb Minuten vor dem Ende wieder auf neun Zähler an (86:77). Christen und dos Santos verkürzten auf 86:82 (39.). Aber die Veilchen behielten die Nerven: Smith traf einen schwierigen Dreier zum 89:82, Pape legte zum 91:82 nach und brachte die BG endgültig auf die Siegerstraße.

„Ich bin unglaublich stolz auf mein Team, da wir eine schwierige Vorbereitung hatten. Wir haben uns hier gut präsentiert, hatten im ersten Viertel Schwierigkeiten mit der Geschwindigkeit ihrer Guards. Dennoch ist es uns gelungen, Lösungen zu finden“, sagte Moors im Anschluss. „Es ist natürlich immer gut, die Saison so zu beginnen.“

BG Göttingen: Hammonds (7 Punkte), Frey (18), Crandall (17), Boakye, Hemschemeier (n.e.), Smith (28), Ani (n.e.), Kamp (4), Pape (12), Bess (7), Giotis.

Den Schwung wollen die Veilchen am Freitag direkt in die zweite Saisonpartie bei den Hakro Merlins Crailsheim mitnehmen, los geht es in der Arena Hohenlohe um 19 Uhr. Doch auch die Gastgeber konnten unter der Woche Selbstvertrauen tanken. Die Zauberer setzten sich am Dienstag in einer engen Partie mit 84:82 in Bamberg durch.

Personell wird es bei den Göttingern weiterhin eng bleiben, die Veilchen und Tazé Moore haben sich auf eine Vertragsauflösung geeinigt. Der 24-jährige US-Guard bat den Basketball-Bundesligisten aus persönlichen Gründen, zurück in die USA kehren zu dürfen. Diesem Wunsch ist die BG nachgekommen. „Tazé ist ein Spieler mit unglaublichem Potenzial. Wir hätten ihn gerne bei uns behalten. Allerdings haben wir auch Verständnis für seine Situation. Wir wünschen ihm für seine Zukunft nur das Beste“, wird BG-Headcoach Roel Moors in der Mitteilung der Veilchen zitiert. Der Belgier ist bereits auf der Suche nach einem Ersatz für Moore.