Barsinghausen. Der 65-jährige Hildesheimer wird beim 7. Außerordentlichen Verbandstag quasi einstimmig an die Spitze des Niedersächsischen Fußballverbands gewählt.

Führungswechsel beim Niedersächsischen Fußballverband (NFV): Ralph-Uwe Schaffert, bisher kooptiertes Präsidiumsmitglied und bis 2021 langjähriger Vorsitzender des Obersten Verbandssportgerichtes, ist beim 7. Außerordentlichen Verbandstag des NFV bei nur einer Enthaltung von den 168 stimmberechtigten Delegierten als neuer Präsident gewählt worden. Der 65-jährige Hildesheimer ist nach dem Hannoveraner Karl Laue (1946 bis 1968), dem Einbecker Gustl Wenzel (1969 bis 1988), dem Hildesheimer Engelbert Nelle (1988 bis 2005), dem Barsinghäuser Karl Rothmund (2005 bis 2017) und dem Salzgitteraner Günter Distelrath (2017 bis 2022) erst der sechste Präsident auf der Kommandobrücke.

„Fußball ist ein Mannschaftssport – diese Binsenweisheit gilt nicht nur auf, sondern auch neben dem Platz. Ein Spieler, der nicht nur hinten den Laden zusammenhalten, sondern auch im Mittelfeld die Fäden ziehen und vorne die Tore erzielen will, der wird scheitern. Gleiches gilt für den Präsidenten eines Verbandes. Nur im Team, nur mit einer starken Mannschaft kann er erfolgreich sein“, sagte Schaffert in seiner Antrittsrede.

Schaffert berichtete, dass die Mitgliederzahlen im NFV erstmals seit mehr als zehn Jahren wieder leicht gestiegen sind. „Dabei ist besonders erfreulich, dass gerade in den Altersklassen der unter 14-Jährigen durchgängig ein Mitgliederplus zu verzeichnen ist. Diesen Trend gilt es zu bewahren und fortzuschreiben.“

Abschiedsrede von Distelrath

Seinem Vorgänger Günter Distelrath bescheinigte Ralph-Uwe Schaffert „einen wirtschaftlich und auch personell gut aufgestellten Verband“ zu hinterlassen. Günter Distelrath erinnerte in seiner Abschiedsrede an die Herausforderungen, die es in den Jahren seines Wirkens für den NFV zu meistern galt. So begleitete ihn fast die Hälfte seiner Amtszeit die Corona-Pandemie.

„Die gut viereinhalb Jahre als NFV-Präsident waren ereignisreiche und auch sehr herausfordernde Jahre. Sie haben mich verbandspolitisch und menschlich gefordert; zugleich aber auch immer erfüllt. Verbandspolitisch insbesondere deshalb, weil es Sachverhalte gab, die mit gegensätzlichen Interessen schwer unter einen Hut zu bringen waren, an deren Ende aber dennoch eine Lösung stehen musste, die den Interessen des Gesamt-NFV gerecht wurde“, bilanzierte Distelrath, der zum Abschied mit der Silbernen Ehrennadel des DFB ausgezeichnet wurde.

Sportpolitische Entscheidungen

Im Mittelpunkt der sportpolitischen Entscheidungen des Außerordentlichen Verbandstages standen Gremienstrukturveränderungen auf Verbandsebene. So folgten die Delegierten dem Antrag des Verbandsvorstandes, dass künftig der Präsident, der Vizepräsident Finanzen und die Vorsitzenden der vier NFV-Bezirke Braunschweig, Hannover, Lüneburg und Weser-Ems den gesetzlichen Vorstand bilden, dem die Finanzaufsicht obliegt. Bisher hatten der Präsident, der Vizepräsident Finanzen und der Sprecher des Direktoriums den gesetzlichen Vorstand gebildet.

Die Zusammensetzung des Präsidiums wurde dahingehend geändert, dass der Sprecher des Direktoriums diesem Gremium künftig nicht mehr angehört und die Vorsitzenden der Verbandsausschüsse künftig wie die Bezirksvorsitzenden Vizepräsidenten sind.