Göttingen. Die BG Göttingen empfängt am Sonntagabend den designierten Absteiger Gießen 46ers. Nur ein Sieg hält die Playoff-Hoffnungen der Veilchen am Leben.

Die große Überraschung ist für die BG Göttingen zum Greifen nah gewesen, jetzt sind die Chancen auf einen Einzug in die BBL-Playoffs allerdings deutlich geschrumpft. Die Mannschaft von BG-Headcoach Roel Moors muss auf Ausrutscher der Konkurrenz hoffen und gleichzeitig letzten beiden Hauptrunden-Partien gewinnen. Die Gegner-Gegensätze könnten kaum größer sein: Am Sonntag ab 20.30 Uhr ist der designierte Absteiger JobStairs Gießen 46ers zu Gast in der Sparkassen-Arena. Eine Woche später treten die Südniedersachsen beim Meisterschaftsfavoriten FC Bayern München an. „Es ist normal, dass wir im Moment alle ein bisschen enttäuscht sind“, sagt BG-Assistenztrainer Olivier Foucart. „Aber wichtig ist, dass wir immer noch an unsere Chance glaube und alles versuchen, um die letzten beiden Spiele zu gewinnen.“

Nach vier sehr knappen Niederlagen in Folge geht es für die Göttinger in erster Linie darum, die generell sehr positive Hauptrunden-Saison mit Erfolgserlebnissen abzuschließen und sich dadurch die Minimal-Chance auf eine Überraschung – die Playoff-Teilnahme – offen zu halten. „Natürlich ist es dramatisch, dass wir fast die gesamte Saison auf einem Playoff-Platz standen und jetzt kurz vor Schluss verdrängt wurden“, sagt BG-Geschäftsführer Frank Meinertshagen. „Dennoch bleibt es dabei, dass für einen solchen unerwarteten Erfolg wie das Erreichen der Playoffs für einen kleinen Club wie uns eben alles perfekt laufen muss. Auch wenn es jetzt doch nicht für die Überraschung reichen sollte, können wir stolz auf diese Saison sein.“

Gießen im Abstiegsstrudel

Den Veilchen-Gegner aus Gießen plagen ganz andere Sorgen. Die Mannschaft von 46ers-Headcoach Pete Strobl belegt momentan den 17. Tabellenplatz, nur ein Wunder kann die Hessen noch retten. Dennoch sind Siege für Gießen nicht unwichtig, um bei Nachrücker-Konstellationen das erste Wort zu haben. Trotz der eindeutigen Tabellensprache ist mit einem eindeutigen Ergebnis eher nicht zu rechnen. Schon im Hinspiel Anfang Januar verlangten die Hessen den Veilchen einiges ab – erst im letzten Viertel setzten sich die Gäste entscheidend ab und gewannen 87:76. In Gießen war einmal mehr Kamar Baldwin bester BG-Werfer mit überragenden 31 Punkten, gefolgt von Jake Toolson (18). Beide werden aufgrund ihrer Verletzungen bekanntermaßen nicht zur Verfügung stehen.

In mehreren Statistik-Kategorien liegen die Gießener vor den Göttingern: Sie erzielen mehr Punkte aus dem Zweier-Bereich (42 zu 36) sowie an der Freiwurflinie (15 zu 14), holen mehr Offensiv-Rebounds (12 zu 10) und somit auch insgesamt mehr Rebounds (36 zu 34). „Gießen spielt guten Transition-Basketball und hat in Kendale McCullum einen kreativen Point Guard, sowie in Nuni Omot einen Center, der gut im Pick-and-Pop ist, aber auch aggressiv zum Korb geht“, sagt Foucart. Individuelle Qualität ist bei den 46ers also vorhanden.

„Wir hatten in den vergangenen Wochen sehr viele Spiele und müssen nicht nur mental, sondern auch physisch bereit sein“, macht Foucart klar. „Es ist wichtig, dass wir mit unserer Identität spielen, was bedeutet mit Fokus, Aggressivität und Intensität aufzutreten.“