Bonn. Die Göttinger unterliegen trotz einer starken Aufholjagd bei den Telekom Baskets mit 76:78 (28:42). Der letzte BG-Wurf trifft nicht das Ziel.

Die BG Göttingen hat einen erneuten Erfolg gegen den Tabellenführer Telekom Baskets Bonn knapp verpasst. Die Mannschaft von BG-Headcoach Roel Moors verlor bei den Rheinländern mit 76:78 (28:42). Die 5.620 Zuschauer im Bonner Telekom Dome sahen nach einer relativ einseitigen ersten Halbzeit eine fulminante Aufholjagd der Gäste aus Göttingen. Im letzten Viertel entschieden Kleinigkeiten über den Ausgang – mit dem glücklicheren Ende für die Hausherren. Bester BG-Werfer war Stephen Brown Jr. mit 21 Punkten. Für Bonn traf Javontae Hawkins am häufigsten (25 Zähler).

Die Veilchen, die auf Jake Toolson (Gehirnerschütterung) verzichten mussten, kamen zu Beginn mit der intensiven Spielweise der Gastgeber nicht zurecht. Zwar hielten Jeremiah Martin und Harper Kamp die Begegnung zunächst knapp (6:8/4.), doch die Rheinländer zeigten sich im ersten Abschnitt sehr treffsicher von der Drei-Punkte-Linie. So wuchs der BG-Rückstand schnell auf 11:21 an (8.). Nach einer Moors-Auszeit brachte Martin die Veilchen durch ein Drei-Punkte-Spiel auf 14:21 heran, aber die Bonner hatten immer eine Antwort und hielten ihren Zehn-Punkte-Vorsprung bis zum Viertelende (14:24).

Klarer Rückstand zur Pause

Im zweiten Abschnitt brachte Brown Jr. Schwung in die Partie und die Gäste auf 22:28 heran (14.). Baskets-Headcoach Tuomas Iisalo nahm sofort eine Auszeit, nach der seine Mannschaft die Verteidigung wieder intensivierte und einen 0:9-Lauf zum 22:37 folgen ließ (17.). Bei den Göttingern blieb das Scoring ein Problem: Nur Martin, Kamp und Brown Jr. kamen zu Punkten – alle anderen BG-Spieler nicht. Die Veilchen bemühten sich, gelingen wollte ihnen allerdings nicht viel. So lagen die Gäste zur Halbzeitpause 14 Punkte zurück (28:42).

In der Pause schien Moors die richtigen Worte gefunden zu haben, denn sein Team trat nun mit mehr Selbstvertrauen und Intensität auf. Kamp verkürzte den Rückstand durch einen Dreier auf zehn Zähler (33:43/23.), fünf Martin-Punkte in Folge ließen den Bonner Vorsprung auf 40:44 schmelzen (25.). Eine erneute Iisalo-Auszeit unterbrach den BG-Lauf nur kurz. Nach einem unsportlichen Foul von Hawkins an Martin traf dieser beide Freiwürfe – den anschließenden Ballbesitz nutzte Harald Frey, um die Gäste auf 44:46 heranzubringen (26.). Den 19:4-Lauf schloss Jeff Roberson per Dreier zur ersten Göttinger Führung seit der ersten Minute ab (47:46/27.). Beide Teams spielten jetzt auf Augenhöhe und lieferten sich ein spannendes Duell. Vor dem Schlussviertel fingen sich die Bonner wieder etwas und gingen mit einem knappen 56:58-Vorsprung in die letzten zehn Minuten.

Bonn hat stets eine Antwort parat

Im Schlussviertel zeigten die Veilchen eine starke Leistung und gingen immer wieder in Führung (69:65/35.). Aber die Hausherren machten deutlich, warum sie Tabellenführer der Basketball Bundesliga sind, und hatten immer eine Antwort parat. Bis zur 38. Minute schaffte es die BG ihre Führung zu verteidigen (71:70), konnte Hawkins aber nicht stoppen. Sieben Zähler erzielte der US-Forward in Folge zum 71:76, doch die Göttinger gaben sich nicht geschlagen. Martin und Brown glichen die Partie 35 Sekunden vor dem Ende zum 76:76 aus. Im nächsten Angriff traf Karsten Tadda zum 76:78 – 16 Sekunden blieben den Gästen, um die Niederlage abzuwenden. Frey zog zum Korb, doch sein Korbleger rollte über den Ring und fiel nicht, sodass die Bonner als glücklicher Sieger vom Parkett gingen. Für die Telekom Baskets war es der zehnte Erfolg in Serie.

„Ich habe heute nur 20 Minuten die BG Göttingen gesehen. Das reicht nicht gegen einen starken Gegner, der sehr gut gecoacht wird“, monierte BG-Headcoach Moors anschließend. „Wir haben in der ersten Halbzeit nicht in unserer Identität gespielt, nicht offensiv, aber vor allem nicht defensiv. In der zweiten Halbzeit hätte es am Ende auch in unsere Richtung kippen können, doch es hat nicht ganz gereicht.“