Göttingen. Die BG Göttingen spielt am Sonntag beim BBL-Spitzenreiter Telekom Baskets Bonn. Mut macht den Veilchen allerdings das Hinspiel.

Für die BG Göttingen stehen in den kommenden Tagen zwei schwere Auswärtsaufgaben auf dem BBL-Spielplan. Das Team von BG-Headcoach Roel Moors ist am Sonntag zuerst beim Tabellenführer Telekom Baskets Bonn zu Gast, Spielbeginn im Telekom Dome ist um 15 Uhr.

Anschließend reist die Mannschaft am Montag direkt aus dem Rheinland nach Baden-Württemberg, wo am Dienstag die Partie gegen den direkten Konkurrenten um einen Playoff-Platz, die Hakro Merlins Crailsheim, ansteht. Die Voraussetzungen für beide Partien sind unterschiedlich: Während die Bonner sich nach zweijähriger Abstinenz schon jetzt sicher für die Playoffs qualifiziert haben, steht bei den Crailsheimern noch nicht fest, ob sie zum dritten Mal in Folge die Meisterschaftsendrunde erreichen werden.

An das Hinspiel gegen Bonn haben die Spieler um Veilchen-Kapitän Akeem Vargas gute Erinnerungen: Anfang Oktober holten die Göttinger gegen die Rheinländer ihren ersten Saisonsieg (90:81) und gaben den Startschuss für eine überraschend erfolgreiche Spielzeit. Nicht weniger überraschend ist die Tabellenführung der Mannschaft von Baskets-Headcoach Tuomas Iisalo, die in dieser Saison ihren eigenen Ansprüchen nach zweijähriger Durststrecke mehr als gerecht wird. „Bonn spielt sehr aggressiv in der Offensive mit viel Kreativität im Pick-and-Roll, sowohl mit ihren Guards als auch mit ihren Centern“, sagt BG-Assistenztrainer Olivier Foucart. „In der Defensive üben sie sehr viel Druck auf den Ball aus.“ Zwar können die Bonner vom Spitzenplatz noch verdrängt werden, das Heimrecht in der ersten Playoff-Runde dürfte ihnen aber nicht mehr zu nehmen sein.

Beeindruckende Bonner Siegesserie

Obwohl die Iisalo-Truppe in den vergangenen Spielen mit Verletzungssorgen zu kämpfen hatte, baute sie ihre Siegesserie auf inzwischen neun Spiele in Folge aus. Topscorer in den vergangenen vier Partien war jeweils Javontae Hawkins. Der US-Forward war von Iisalo Mitte im Dezember nach einer langen Verletzungspause nachverpflichtet worden. „Hawkins ist ein sehr starker Spieler, der gut von draußen werfen kann, gut aufpostet und oft die Initiative ergreift“, beschreibt Foucart. Schon seit längerer Zeit verzichten müssen die Baskets auf US-Forward Tyson Ward (Knieverletzung). Vor zwei Wochen gesellte sich Jeremy Morgan zum Lazarett; zudem stand Topscorer Parker Jackson-Cartwright (19,3 Punkte pro Partie) nicht zur Verfügung. Der US-Guard weilt aufgrund eines Trauerfalls in der Familie in den USA.

Fast problemlos scheinen die Bonner diese Ausfälle wegzustecken, weil sie sich insbesondere auf Hawkins verlassen konnten. Der Forward ist hinter Jackson-Cartwright zweitbester Punktesammler der Rheinländer (15,2). Auch der litauische Forward Saulius Kulvietis (10,6), Dreier-Spezialist Skyler Bowlin (10,5) und der deutsche Center Michael Kessens (10,2) punkten zweistellig. „Bonn hat einen sehr tiefen Kader und neben Jackson-Cartwright auch Bowlin und Tadda, die Pick-and-Roll spielen können, ebenso wie Kessens und Leon Kratzer“, erklärt Foucart. „Sie sind in den vergangenen Spielen ihrer Philosophie treu geblieben.“

Die Telekom Baskets führen nicht nur die Tabelle, sondern auch mehrere Statistik-Kategorien an: Kein Team in der Liga erzielt durchschnittlich mehr Punkte (89,0), trifft mehr Dreier (11,3) und holt mehr Offensiv-Rebounds (13,7). „Sie sind individuell sehr gut besetzt, und jeder Spieler kennt seine Rolle. Sie funktionieren sehr gut als Team“, so der belgische Co-Trainer der BG.