Göttingen. Die BG Göttingen tritt am Sonntag bei den Basketball Löwen Braunschweig zum Derby an – und will noch offene Rechnungen aus Liga und Pokal begleichen.

Mit ihrem kommenden Gegner hat die BG Göttingen nicht nur eine, sondern gleich zwei Rechnungen offen. Sowohl in der Partie im MagentaSport BBL-Pokal, als auch im Hinspiel in der Basketball-Bundesliga musste sich das Team von BG-Headcoach Roel Moors den Basketball Löwen Braunschweig geschlagen geben. Zum dritten Derby in dieser Saison treffen beide Teams am Sonntag ab 15 Uhr in der Braunschweiger Volkswagen Halle aufeinander. „Wir müssen zuallererst wieder aneinander glauben und unsere Aggressivität steigern“, sagt BG-Assistenztrainer Olivier Foucart nach zuletzt drei Niederlage in Folge. „Es ist Zeit, eine Reaktion zu zeigen.“

Ebenso wie die Veilchen haben auch die Löwen mit Verletzungssorgen zu kämpfen. Nachdem Löwen-Kapitän Robin Amaize mit einer schweren Knieverletzung seit Ende Dezember nicht mehr auf dem Parkett stand, musste Braunschweigs Headcoach Jesus Ramirez zuletzt auch auf den deutschen Nationalspieler David Krämer und Aufbauspieler Tookie Brown verzichten. Bei den Göttingern fällt Topscorer Kamar Baldwin (Teilabriss des Brustmuskels) in jedem Fall aus und auch bei Forward Mathis Mönninghoff (Bänderriss im Sprunggelenk) ist ein Einsatz mehr als fraglich.

Kaum Zeit für den Neuen

BG-Neuzugang Jeremiah Martin ist erst am Mittwochnachmittag in Göttingen eingetroffen und hatte kaum Zeit, mit der Mannschaft zu trainieren. Er dürfte somit auf dem Parkett voraussichtlich noch kein großer Faktor sein. „Unser Fokus sollte darauf liegen, unsere Identität zurückzufinden und als Team zu agieren“, sagt Foucart vor der schweren Aufgabe gegen die Löwen, die sich mit neun Siegen noch nicht ganz aller Abstiegssorgen entledigt haben. „Jeder Spieler muss seiner Rolle und Verantwortung gerecht werden.“

Krämer und Brown gehören zu den vier effizientesten Löwen-Akteuren. Der Deutsche erzielt im Schnitt die meisten Braunschweiger Punkte pro Spiel (14,5) und holt zudem 3,8 Rebounds. Brown ist zweitbester Vorlagengeber seiner Mannschaft (4,3 Assists pro Spiel) und kommt auf 12,8 Punkte. Ebenfalls zweistellig punkten der tschechische Forward Martin Peterka (12,5) und der kanadische Center Owen Klassen (11,2). Klassen ist bester Rebounder (6,0) gefolgt von Ex-Veilchen Benedikt Turudic (4,7) und Peterka (4,0). Dessen Landsmann Ondrej Sehnal gibt die meisten Löwen-Vorlagen (5,9).

„Braunschweig ist ein Team, das sehr gut zusammen funktioniert und unvorhersehbar sein kann“, so der belgische Co-Trainer. „Die Spieler kennen ihre Rollen und bewegen sich auch sehr gut abseits des Balls.“ Rund 20 Assists pro Partie belegen das gute Löwen-Teamgefüge. Zudem sind die Ostniedersachsen das zweitbeste Rebound-Team der Liga (37,0 pro Spiel). Nach der 77:97-Niederlage im Pokal und dem 85:93 im Hinspiel wollen es die Göttinger am Sonntag besser machen. „Wir haben diese Woche gut trainiert und sind bereit für das Spiel“, gibt sich Foucart kampfeslustig und in Derbystimmung.