Göttingen. Die Veilchen verlieren gegen den Aufsteiger vor heimischer Kulisse mit 70:82 (28:36). Drei Viertel klappt bei den Gastgeber praktisch gar nichts.

Die BG Göttingen hat in der Basketball-Bundesliga im Kampf um ein Playoff-Ticket einen Rückschlag erlitten. An einen Tag, an dem so gut wie nichts gelang, unterlag die Mannschaft von BG-Headcoach Roel Moors gegen die MLP Academics Heidelberg vor heimischer Kulisse mit 70:82 (28:36). Vor 1.847 Zuschauern in der Sparkassen-Arena hatten die Gastgeber in der ersten Halbzeit vor allem in der Verteidigung Probleme und leisteten sich zu viele Ballverluste. Nach der Pause wuchs der Rückstand zwischenzeitlich auf mehr als 20 Punkte an. Beste BG-Werfer waren Kamar Baldwin und Akeem Vargas mit je zehn Punkten. Für Heidelberg traf Brekkot Chapman am häufigsten (18 Zähler).

Die Veilchen, bei denen erneut Harper Kamp (Oberschenkelverletzung) passen musste, lieferten sich mit dem Aufsteiger zunächst ein Duell auf Augenhöhe. Jeff Roberson brachte die Hausherren per Dreier in Front, aber Kelvin Martin konterte sofort zum 3:4 (2.). Roberson sorgte mit seinem Dreier zum 11:9 erneut für die BG-Führung, doch die Heidelberger ließen einen 0:6-Lauf folgen (11:15/8.). Zwar arbeiteten die Göttinger gut unter dem Korb und kamen durch Philipp Hartwich zu Punkten, aber in der Verteidigung lief es nicht, so dass die Gäste ihren Vorsprung bis zum Viertelende hielten (18:22).

Auch im zweiten Abschnitt hatten die Veilchen Schwierigkeiten. Shy Ely traf von außen zum 22:29, während bei den Gastgebern die Würfe nicht fallen wollten. Moors rief seine Jungs in einer Auszeit zusammen, doch auch danach lief es nicht besser. Die Heidelberger, bei denen Ex-Veilchen Kyan Anderson die Reise nach Göttingen nicht angetreten hatte, spielten mit mehr Energie, holten sich Rebounds und bauten ihren Vorsprung aus (22:34/17.). In die Halbzeitpause ging es mit einem 28:36-Rückstand.

Auszeiten bleiben ohne Wirkung

Nach dem Seitenwechsel stockte es bei den Göttingern weiterhin – sowohl im Angriff, als auch in der Verteidigung. Erst in der 24. Minute gelangen Jake Toolson die ersten BG-Punkte in diesem Abschnitt: Der US-Guard traf zum 31:43. Aber die Heidelberger wirkten wacher, selbstbewusster und zogen davon. Auch zwei Moors-Auszeit verliefen im Sand, die Veilchen waren völlig von der Rolle und kaum wiederzuerkennen. Beim 34:54 betrug die Lücke schließlich 20 Punkte (27.), je ein Dreier von Vargas und Mönninghoff zum 40:58 machten zumindest etwas Hoffnung.

Im letzten Viertel kämpfte die BG, doch die Gäste zwangen die Veilchen weiterhin zu Ballverlusten. So wuchs der Göttinger Rückstand schnell wieder auf mehr als 20 Zähler an (47:69/35.). Eins war den Göttingern anzurechnen: Sie gaben sich nicht auf. Doch die Aufholjagd kam zu spät, die Heidelberger brachten ihren Vorsprung sicher über die Zeit.

In seiner Analyse wurde Moors anschließend deutlich: „Das war ein sehr, sehr verdienter Sieg für Heidelberg. Wir waren eigentlich nie im Spiel, das war sehr enttäuschend. Wir kämpfen im Moment gegen unsere eigenen Dämonen. Das sieht man an allem: an unserer Körpersprache, an unserem Rhythmus im Spiel, an unserer Trefferquote. Am Ende, als das Spiel schon fast verloren war, haben wir getroffen. Vielleicht spüren wir zu viel Druck. Wir müssen wieder das Team werden, das voll Selbstvertrauen spielt und glaubt, dass es jeden Gegner schlagen kann.“