Göttingen. Die BG Göttingen tritt am Mittwoch zum Nachholspiel bei den Niners an. Die Sachsen haben in dieser Saison schon zweimal gegen München gewonnen.

Die Auswärtsrallye der BG Göttingen in der Basketball-Bundesliga geht weiter: Die Mannschaft von BG-Headcoach Roel Moors macht sich zum zweiten Mal in dieser Saison auf den Weg nach Chemnitz, wo sie am Mittwoch ab 19 Uhr gegen die Niners Chemnitz antritt. Es ist die fünfte Auswärtspartie innerhalb von 17 Tagen für die Südniedersachsen, die schon einmal vor Weihnachten die Reise gen Osten angetreten hatten. Weil das Chemnitzer Gesundheitsamt einen großen Teil der Niners-Spieler aber am Spieltag in Quarantäne schickte, beantragten die Sachsen die Verlegung.

„Natürlich sieht man uns die Müdigkeit durch die vielen Spiele in so kurzer Zeit an, aber unsere Physiotherapeuten und unser Athletiktrainer Moritz Wilk machen einen guten Job und versuchen, die Spieler so fit wie möglich zu halten“, sagt BG-Assistenztrainer Olivier Foucart. „Wir müssen uns jetzt da durchkämpfen und freuen uns schon auf die Zeit, wenn wir wieder etwas mehr Pause zwischen den Spielen haben.“

Veränderte Vorzeichen

Im Vergleich zum ursprünglich geplanten Termin vor Weihnachten haben sich die Vorzeichen nun geändert. Damals hatten die Chemnitzer große Verletzungssorgen und waren noch auf der Suche nach Neuzugängen. Inzwischen sind alle Akteure im Team von Niners-Headcoach Rodrigo Pastore inklusive Ex-Veilchen Nelson Weidemann wieder fit – zudem steht dem Argentinier in Eric Washington ein neuer Spieler zur Verfügung. So schafften die Sachsen am vergangenen Sonntag eine kleine Überraschung und besiegten Meisterschaftsfavorit Bayern München auswärts mit 65:63.

„Gegen München hat Chemnitz 40 Minuten gekämpft und auch nicht aufgegeben, als sie höher zurücklagen. Dann hat Trent Lockett übernommen und zwei wichtige Dreier getroffen. Sie haben an den Sieg geglaubt“, so Foucart. Für die Niners war es schon der zweite Erfolg gegen das EuroLeague-Team in dieser Saison. Auch im BBL-Pokal behielten die Sachsen die Oberhand.

Leistungsträger Lockett

Lockett hat sich seit seiner Verpflichtung Mitte Dezember schnell zum Leistungsträger entwickelt. Der ehemalige Braunschweiger Guard, der in der Zwischenzeit viel Erfahrung auf europäischer Bühne gesammelt hat, ist effizientester Chemnitzer, erzielt die meisten Punkte (14,8), holt 4,5 Rebounds und gibt 4,5 Assists pro Spiel. Zweistellig punkten zudem Darion Atkins (12,5), Washington und Mindaugas Susinskas (je 12,0). „Washington war in Frankreich ein schneller Aufbauspieler, der viel gepunktet hat. Diese positive Energie hat er mit nach Chemnitz gebracht“, sagt Foucart.

Ähnlich wie bei den Veilchen liegt die Stärke der Chemnitzer in der Defensive. Das Pastore-Team verteidigt aggressiv, zwingt seine Gegner zu Ballverlusten und punktet dann aus Schnellangriffen. Die Niners haben so die beste Trefferquote aus dem Zwei-Punkte-Bereich (rund 60 Prozent). Aber für Foucart liegt der Fokus in erster Linie auf seinem Team. „Ich wiederhole mich, aber wir müssen mit unserer Identität spielen, so wie wir es in den vergangenen beiden Spielen schon wieder besser gemacht haben“, so der Belgier. „Wir waren aggressiver in der Verteidigung, haben mehr Druck erzeugt und uns abseits des Balles besser bewegt. Wenn wir das weiterhin machen, ist alles in Ordnung.“